Montag, Februar 22, 2010

Intermezzo I // Barbra-Streisand-Universität


Es kommt wie es kommen muss - die Buben werden groß und möchten nun das Studentenleben geniessen. Gaudeamus igitur! Zwar weiß noch keiner der jungen Herrschaften, was er da eigentlich studieren will, aber das ist kein Problem an der altehrwürdigen Barbra-Streisand-Universität. Da studiert man einfach irgendeinen Wischiwaschikram und kann sich noch in späteren Semestern zum richtigen Studienfach orientieren.
Toll ist natürlich auch das Leben im Studentenwohnheim - endlich nicht mehr das Kinderzimmer mit dem kleinen Bruder teilen UND dann auch noch das kleine Reich ganz nach eigenem Geschmack einrichten. Ist ja klar, daß Slyth das Thema "Emo trifft Oma" wählt.


Boyd hingegen bevorzugt klare Linien und frische Farben. Schließlich hat er keine Lust, wie Slyth von Depressionen übermannt zu werden, sobald er von der Vorlesung zurück nach Hause kommt, nur weil dieser in spinnwebverhangener mottenkugelmuffelnder Düsternis leben mag.


Zu der die beiden Brüder auch gerne mal in Unterwäsche und barfuß schlurfen, wenn sie es morgens nicht rechtzeitig in die Klamotten schaffen.

Sonntag, Februar 21, 2010

Pantycreamer // Woche 8


Nicht nur das richtige Stäbchenessen wird an der Privatschule gelehrt, sondern auch, sich im Dschungel des Kapitalismus zurechtzufinden. Für das angewandte Wirtschaftsprojekt "Vom Tante-Emma-Laden zum Lebensmitteldiscounter-Milliardär" mussten die stolzen Väter Pantycreamer tief in die Tasche greifen, damit Sohnemann Boyd ein kleines Kiosk mit Zeitschriften und Schleckereien eröffnen konnte, das er nun nach Schulschluss zusammen mit einem Angestellten betreibt (zufällige Ähnlichkeiten mit einem anderen Serienhelden meinerseits sind rein unzufällig). Da beide die Kunst des Abkassierens in schneckenartiger Geschwindigkeit beherrschen (denn es ist unglaublich schwer, die richtigen Zahlen auf den Tasten zu finden), wird das wohl nicht mit der guten Schulnote!


Guy ist zwar ziemlich weiß geworden auf dem Kopf, aber auch im Greisenalter bleibt er weiterhin körperlich gut in Schuss (trotz leichtem Buckel)! Da bleibt selbst Ehemann Cipher die Spucke weg - weswegen er sich gleich am Waschbecken den Mund befeuchten muss.

Sonntag, Februar 14, 2010

Pantycreamer // Woche 7


Jugendliche Inhaber blöder Frisuren müssen nicht nur Spott ertragen, sondern auch lernen, schnell zu sein. Schneller jedenfalls als ihre Mitschüler, die sie aufgrund des exaltierten Haarschnittes nicht nur als ihresgleichen nicht anerkennen, sondern auch noch nach Strich und Faden vermöbeln wollen, um die haarsträubende Individualität abzustrafen.
Deswegen trainiert Slyth in jeder freien Minute auf der heimischen Hindernisbahn, um später auf dem Pausenhof jeglichen Maschendrahtzaun wie eine pfeilschnelle Gebirgsgams überspringen zu können. Noch klappt es mit dem Springen nicht so recht, deswegen man sich an den Hindernissen keuchend hochziehen (und später die Holzsplitter aus den Fingern ziehen) muss.


Boyd kann nicht verstehen, warum sein großer Bruder nicht einfach zum Frisör geht und einen Nullachtfünfzehn-Maxis-Haarschnitt verlangt. Noch weniger kann er verstehen, warum er auf der neuen Privatschule unbedingt lernen muss, mit Stäbchen zu essen. Was der exzentrische Direktor einer globalisierten Welt geschuldet sieht - wer also in allen Weltgegenden herumjettet, soll auch jederzeit die passenden Tischmanieren mitbringen. Das bringt Boyd wiederum zur Verzweiflung, denn nun darf er jedes Reiskorn einzeln aus der Schale picken, da seine Väter jedesmal versäumen, extra-klebrigen Klebreis zu verwenden, wenn sie Chirashi zubereiten.