Montag, März 23, 2009

Loste-Frost 2


Wer reich ist, soll das auch zeigen. Und wer nicht reich ist, soll wenigstens so tun, als ob. Dieser Auffassung ist Ellen Frost, und bisher hat es ihr auch nicht geschadet. Auf Pump hat sie sich eine riesige Art-Deco-Villa erbauen lassen, die bisher erst zu einem Bruchteil eingerichtet ist. Und ihre Kreditkarten laufen heiß, wenn sie durch die Boutiquen der Stadt zieht, um sich mit lebensnotwendigen Designerklamotten und Gucci-Handtaschen zu versorgen. Das Geschmeide ist selbstredend von Tiffany und das Badeöl wird aus der Milch jungfräulicher Eselinnen gewonnen. Oder so ähnlich. Aber was Kleopatra schon gut tat, wird auch Ellen nicht schaden, selbst wenn der Milliliter soviel kostet wie ein japanisches Kleinauto. Zu guter Letzt hat sie sich ein Vorzeigeweibchen mit gleichen Vorlieben gegönnt - sowohl für Ellen als auch für Kristen Loste ist das ein Lebensbund, der offenbar im Himmel geschmiedet wurde.


Kritisch wird die Sache allerdings, wenn die Immobilienkrise in eine handfeste Finanzkrise mündet und das ausgeliehene Vermögen in der Luft verpufft. Nun ist Schluss mit lustig, und die bankrotte Bank hat den Damen den Geldhahn abgewürgt. Als die verzweifelte Kristen ihren Boss um einen Gehaltsvorschuss von einer halben Million Simoleons bittet, um wenigstens den begehbaren Schuhschrank mitsamt der kompletten Frühkahrskollektion von Manolo-Blahsims-Pumps abbezahlen zu können, winkt selbst dieser ab. Chester Gieke mag zwar weiterhin Kristen bedingungslos anschmachten, doch muss er augenblicklich auf ein Babyzimmer sparen. Nun ist die Verzweiflung groß - werden die Loste-Frosts etwa ihre Nerzmäntelkollektion verpfänden müssen?

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