Samstag, Mai 05, 2007

Rehäugig


Für einen Waldelf ist der gute Draht zur Natur selbstverständlich. Deshalb lockt die Klosterruine am Waldesrand, die sich Coinneach Arden als Wohnsitz auserkoren hat, genug Wildgekreuch und -gefleuch an, um einen Streichelzoo zu füllen. Sein Mann Parsifal toleriert mit verkniffenem Lächeln zwar die Fledermauskolonie über dem Kühlschrank und die Maulwurfshügel im Badezimmer, aber beim Wolfsrudel, das ihm mit fletschenden Zähnen den Schlafplatz im eigenen Ehebett streitig macht, ist dann endgültig Schluss mit der Tierliebe.

Doch hat er nicht mit dem Auftauchen des verwaisten Rehkitzes gerechnet, das Coinneach eines Tages mit anschleppt. Ein Blick aus großen Kulleraugen genügt, um Bambi zum ständigen Hausgenossen zu machen. Allerdings benimmt sich das Hausreh manchmal nicht besonders artgerecht - es kaut auf alten Knochen herum, jagt den Zeitungsjungen und pinkelt mit einem Hinterbein in der Luft. Irgendetwas stimmt da doch nicht!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wahrscheinlich wurde das arme Kitz von dem Wolfsrudel im Schlafzimmer adoptiert. Kein wunder, dass es sich anpassen möchte *lol*