Donnerstag, Mai 17, 2007

Da steckt der Wurm drin


Noch immer sind die Schulden der Corteses wegen des Baues ihres schnuckligen Palazzos horrende, deshalb arbeitet Lohengrin an einem überzeugenden Stromsparkonzept. Schließlich war sein Großvater ein Schweizer, da wird Sparsamkeit vermutlich genetisch weitervererbt. Um bei Dunkelheit eine stilgerechte (die Nachbarn sagen "protzige", aber das sind alles nur Neider) Beleuchtung der eindrucksvollen Fassade zu garantieren, steht er nun Nacht für Nacht im Garten, um Glühwürmchen zu fangen. Eingesperrt hinter Glas fabrizieren die kleinen Kerlchen sanft grünliches Licht, das auch den Marmorlöwen im Vorgarten schmeichelt.

Da er die Leuchtkäfer jedoch nicht allzu lange quälen will, entläßt er sie um zwei Uhr wieder. Dann sind gewiss alle Nachbarn im Bett und merken nicht, daß sich die Corteses einen Palazzo, aber keine Glühbirnen leisten können. Jetzt muss er sich nur noch ausdenken, was zu tun ist, wenn die Paarungszeit der Lamporydae vorbei ist. Wenn bloß die Brennzeit der politischen Manifeste seines Mannes nicht so kurz wäre!

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