Sonntag, Februar 14, 2010

Pantycreamer // Woche 7


Jugendliche Inhaber blöder Frisuren müssen nicht nur Spott ertragen, sondern auch lernen, schnell zu sein. Schneller jedenfalls als ihre Mitschüler, die sie aufgrund des exaltierten Haarschnittes nicht nur als ihresgleichen nicht anerkennen, sondern auch noch nach Strich und Faden vermöbeln wollen, um die haarsträubende Individualität abzustrafen.
Deswegen trainiert Slyth in jeder freien Minute auf der heimischen Hindernisbahn, um später auf dem Pausenhof jeglichen Maschendrahtzaun wie eine pfeilschnelle Gebirgsgams überspringen zu können. Noch klappt es mit dem Springen nicht so recht, deswegen man sich an den Hindernissen keuchend hochziehen (und später die Holzsplitter aus den Fingern ziehen) muss.


Boyd kann nicht verstehen, warum sein großer Bruder nicht einfach zum Frisör geht und einen Nullachtfünfzehn-Maxis-Haarschnitt verlangt. Noch weniger kann er verstehen, warum er auf der neuen Privatschule unbedingt lernen muss, mit Stäbchen zu essen. Was der exzentrische Direktor einer globalisierten Welt geschuldet sieht - wer also in allen Weltgegenden herumjettet, soll auch jederzeit die passenden Tischmanieren mitbringen. Das bringt Boyd wiederum zur Verzweiflung, denn nun darf er jedes Reiskorn einzeln aus der Schale picken, da seine Väter jedesmal versäumen, extra-klebrigen Klebreis zu verwenden, wenn sie Chirashi zubereiten.

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