Montag, Oktober 11, 2010

Massimo Polidori: Hunger


Massimo geht es so wie vielen. Er hat zwar Kunst studiert, findet jedoch keinen Job in seiner Branche und muss sich deswegen als Quereinsteiger in der Geschäftsbranche verdingen. Artist ist anscheinend der am seltensten ausgeschriebene Job in der Zeitung und ich zweifle langsam daran, daß jemals einer meiner Sims die Möglichkeit freischaltet, ein Bild an die Wand zu hängen.


Nachdem ich in den letzten Generationen meist zuckersüße alte Herrschaften genießen durfte, die trotz manischem Irrsinn herzallerliebe Sachen machten und sich einigermaßen selbst versorgen konnten, sind Jesús und Alessandro so anstrengend und nervtötend wie kaum ein Seniorenpaar zuvor. Auf die Idee, ein grundlegendes Bedürfniss wie die Nahrungsaufnahme zu befriedigen, kommen die beiden NIE. Stattdessen wird pausenlos miteinander herumgeschäkert, bis der Hungerbalken im tiefroten Bereich klebt. Statt dann aber mal zum Kühlschrank zu gehen und wenigstens Chips zu futtern, wird lieber so lange herumgejammert, bis auch die anderen Bedürfnisse ins Bodenlose gefallen sind.


Dies ist eine klassische Situation. Beide haben stundenlang herumgenöhlt und sich in den Nöhl-Pausen Witze erzählt. Nun sind beide so müde, daß sie sich hinlegen müssen. Statt nun aber zu schlafen, stehen sie dank völliger Aushungerung die nächsten Stunden ständig wieder auf, um sich gleich wieder hinzulegen. Wodurch sich dann auch die anderen Balken kontinuierlich leeren, ohne daß nur einer nennenswert wieder gefüllt werden kann.


Im Gegensatz zu den beiden Hausherren im Rentenalter mussten die Fische keinen Hunger leiden - im Gegenteil wurden sie so oft gefüttert, daß sie irgendwann bauchüber schwimmen, weil sie anscheinend geplatzt sind. Ich überlege, entweder das Aquarium zukünftig mieterlos zu belassen oder diesmal mit einem festen Fütterungsplan zu arbeiten.Was bei Lola seit vielen 100 Jahren gelingt, muss doch auch bei Guppys klappen!


Zum ersten Male kommt einer meiner Sims in dieser Challenge mit einem übernatürlichen Sim in Kontakt. Der böse Hexer Nolan erscheint, sobald sich Massimo mal ein paar Stunden auf einem Gemeinschaftsgrundstück amüsieren will, um für ein plötzliches Gewitter samt Platzregen zu sorgen, das sämtliche Besucher vertreibt. Das ist besonders blöd, wenn man gerade auf der Suche nach dem Zukünftigen ist. Nolan geht mir also tierisch auf den Zeiger.


Ist das Grundstück dann leergefegt, bleibt Massimo nur noch Nolan als Gesellschaft. Das muss natürlich fotografisch festgehalten werden, die Familie zuhause hat bestimmt noch nie solch einen bekloppten Typen gesehen, der sich kleidet, als wolle er gleich Unterricht in Muggelkunde an der Hogwarts-Schule geben.


An diesem Abend hat Massimo im Stadtpark einen besonders hinreißenden Sim aufgerissen. Hieronymus Bunst hat alles, was sich Massimo wünscht - drei Blitze, einen coolen Job in der Gamerkarriere und ein Stachelhalsband. Letzteres ließe sich gleich weiterverwenden, sobald Hunde im Haus wären, um dem Irrsinn der Eltern ein Ende zu bereiten.


Hexenmeister Nolan ist bereits auf seinem Besen eingeflogen, um es gleich regnen und donnern zu lassen. Massimo lädt also Hieronymus zu sich nach Hause ein, um nicht nass oder vom Blitz erschlagen zu werden. Auf dem Weg zum Auto wird der junge Mann tatsächlich vom Scharlatan angehalten, der ihm die Brieftasche raubt. Hieronymus' Laune ist nicht die beste, als er mit leerer Latexhosentasche in Massimos Schlitten steigt.


Nach einer leidenschaftlichen Liebesnacht muss Massimo am nächsten Morgen geschickt den Blick des neuen Liebhabers vom kaum verhüllten Papa ablenken, der gerade von der Arbeit als Öko-Guru heimkehrt. Also wird der Emo fix zum Einzug aufgefordert, bevor er des verschrumpelten Feigenblatt-Trägers gewahr werden kann und die Flucht ergreift.


Kaum ist er eingezogen, wird Hieronymus auch schon zur Arbeit gescheucht. Ich bin auf Beförderungen im Gamer-Bereich geradezu versessen, denn endlich würde die Telefonhürde fallen. Hieronymus müsste als Noob bereits seit mehreren Stunden an seinem Schreibtisch sitzen (oder wo sich Noobs halt sonst so aufhalten), deswegen braust er schnell mit dem Auto davon.


Mir fällt auf, daß mit Hieronymus der erste Sim ins Hudsucker-Haus gezogen ist, der keinen Bodybuilderkörper hat. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten für die Garderobe seines künftigen Sohnes. Denn bisher haben alle Söhne den Skin und Körperbau des eingeheirateten Vaters vererbt bekommen.


Zum ersten Mal hat Alessandro in seinem Seniorendasein den Sinn des Kühlschranks begriffen. Da ist tatsächlich Nahrung drinnen! Ausgerechnet da muss ihm Geist Edgar (in der Stunde zwischen 20:00 und 21:00 Uhr, in der meine Gespenster noch spuken dürfen) einen Strich durch die Rechnung bzw. die Pyjamahose nass machen. Grrrr!


Trotz des feuchten Beinkleids holt Alessandro Bratwürste aus dem Kühlschrank, um sie draußen zu grillen. Nachdem er sie jedoch auf den Rost gelegt hat, fällt ihm ein, sich jetzt lieber duschen zu wollen. Massimo muss also die Beine in die Hand nehmen, um die verkokelten Bratwürste zu retten, bevor der Grill in Flammen aufgeht.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Öhm, stand da nicht gestern noch was von "endlich Künstler, aha, Kunstfälscher tragen also Anzüge ..."? Oder hab ich mir das etwa eingebildet? Bin verwirrt ...

Was ich jedenfalls schon länger sagen wollte: Ich bin noch dabei ;). Und hab immer wieder viel Spaß beim Lesen.

Viele Grüße,
Juliane

Petzi hat gesagt…

Mwah, ertappt!
Hallo Juliane,ich musste es abändern. ich habe auf den Bildern im nächsten Kapitel gesehen, daß Massimo anscheinend ähnliche Schwierigkeiten hatte, einen Job in der Künstlerkarriere zu finden wie sein Vater vorher. Leider habe ich das erst bemerkt, als der Beitrag schon veröffentlicht war.
Das Spielen liegt jedenfalls schon ein Weilchen zurück, so daß ich etliche Details bereits vergessen habe.

Petzi hat gesagt…

Achso, und natürlich dankeschön für's treue Lesen!

Juliane hat gesagt…

Nee, dankeschön fürs treue Weiterschreiben!

Ich bin ja sehr froh über deine Erklärung, habe schon an mir gezweifelt ...

Viele Grüße,
Juliane