Sonntag, August 31, 2008

Meet The Other Montys


Antonio Monty übt vorsorglich herrschaftliche Posen für künftige großformatige Ölgemälde, die sein Abbild zieren werden. Schließlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis er wieder in den Palazzo Montague einziehen und dieser elenden Hütte entfliehen wird, in die ihn der ältere Bruder verbannte. Der Bruder ist nun seit langem tot, der Vater seit kurzem auch und die unfähigen Neffen gewiss ebenfalls bald (natürlich durch traditionelles Gift-ins-Ohr-Träufeln) - und dann, ja dann, wird Antonio wieder gehören, was ihm von Anfang an zustand! Zum Beipiel die Gemäldegalerie, in der dann sein Konterfei hängen wird. Oder das Verfügungsrecht über den Familiennamen, den er baldmöglichst wieder ins ehrwürdige "Montague" umändern möchte. Da lacht sich Antonio schon mal ins durchtriebene Fäustchen.


Beatrice Monty schmollt. Völlig unstandesgemäß musste sie als Kind in härener Domestikentracht herumzulaufen. Da ist die Freude am 16. Geburtstag übergroß, als sie endlich die Klamotten der verstorbenen Frau Mama überstreifen darf. Doch das Gezeter geht von vorne los, denn nun harmoniert die neue Pracht nicht mehr mit dem Hühnerverschlag, in dem sie dank des Zweitgeborenenstatus ihres Vaters hausen muss. Das Geld reicht ja nicht mal für eine Zimmerdecke! Während ihre Cousins mit italienischen Sportwagen zur Schule kutschiert werden, fährt sie dort in einem himmelblauen Kleinwagens mit dem beschämenden Namen "Smoogo Minima" vor! Hoffentlich sind die Vettern bald aus dem Wege geräumt, dann wird der nächstbeste Fürst mit einer großen Mitgift geködert und das Elend hat ein Ende!


Benedick Monty hingegen ist mehr als glücklich mit dem Leben abseits des höfischen Protokolls. Sollen seine beiden Cousins doch im steifen Hofzeremoniell des Palazzo Montague glücklich werden, er jedenfalls wäre es NICHT! Ihn zieht es zu den Brettern, die die Welt bedeuten, was der Vater niemals verstehen, geschweige denn akzeptieren wird. Als Kind hat er mit dem Grübeln über Sein oder Nichtsein begonnen (mit einem wassergefüllten Ballon als Schädelersatz), der Kleinwagen des Vaters diente als imaginäres Helsingör. Nun übt er fleißig die Rede zum Saint Crispin's Day (auch wenn seine blöde Schwester der Meinung ist, er posiere dabei nicht wie ein König am Vorabend der Entscheidungsschlacht, sondern wie ein tuntiger Cocktailkellner). Pf!

Mittwoch, August 27, 2008

Meet The Montys (Formerly Known As The Montagues)


Kaum stolpert man in eine noch ungespielte Maxis-Familie, kann man Gift drauf nehmen, daß dort augenblicklich das Eheglück brach am Boden liegt und der Hausherr wenigstens eine Affäre mit dem Hausmädchen pflegt. Nicht jedoch bei den Montagues (Verzeihung, Montys)! Die böswilligen Capps lästern, daß der Hausherr bereits mit einem Fuß im Grabe stehe und sich die Gattin noch schnell die Lebensversicherung in voller Höhe sichern wolle. Doch Isabella ist tatsächlich verliebt wie am ersten Tag in ihren Patrizio; deshalb wird gebusselt und geschmust, bis die Haftcreme splittert.


Patrizio ist ein äußerst traditionsbewusster Patriarch, deswegen tragen alle Familienangehörigen immer noch die Kleider der Urahnen auf. Ein bißchen bizarr finden dies die Nachbarn schon, allerdings auch eindeutig total stylisch! Nur ab und an macht der alte Herr sich vom kratzigen Wams und kneifenden Strumpfhosen frei (und mittelalterliche Strumpfhosen kneifen wirklich, wie man sieht!) und spielt Nacktschach (eine Disziplin, die er selbst erfunden hat). Kein Wunder also, daß eine Lungenentzündung zum baldigen Ableben führt.
Isabella ist darob so schwer erschüttert, daß sie fortan einen angemalten Backstein herzt und küsst, sobald sie sich unbeobachtet fühlt. Den Tod des Geliebten wird sie wohl nie verwinden können.


Mercutio Monty wird eines Tages nicht nur das Familiengut erben (und sich deswegen der Mordanschläge von Onkel und Tante erwehren müssen, die gerne selbst das Zepter in die Hand nähmen), sondern auch tunlichst darauf achten, daß die Fehde gegen die verhasste Capp-Sippschaft nicht einschläft. Diverse Pläne zur Blutrache sind bereits ausgearbeitet (schließlich kann man die Sache mit dem entehrten Schlachtross nicht auf sich beruhen lassen, ist ja erst 521 Jahre her!), und Mercutio pflanzt bereits Giftefeu, in den er den stets halbnackten Tybalt Capp zu werfen gedenkt. Mwahahahahaaaa! In der Disziplin "Irres Gelächter" ist Mercutio noch nicht so bewandert, aber er nimmt Nachhilfeunterricht bei Loki Beaker.


Es ist immer hart für den Zweitgeborenen, im Schatten des künftigen Thronerben zu leben. Man ist nur der Herzog von Soundso und JEDER scharwenzelt um den älteren Bruder herum, küsst dessen Hintern und bringt ihm kandidierte Pfauenzungen und dicke glitzernde Broschen und preist ihm die Schönheit der eigenen Tochter an, mit was immer man eben dessen Huld gewinnen kann, und man selbst spielt am anderen Ende des Thronsaals mit den Straußenfedern am Hut und wirft dem Bruder böse Blicke zu und trinkt zuviel Met und sammelt eine Gruppe wenig vertrauenserweckender Gefolgsleute und schmiedet Mordpläne und träufelt schließlich Gift ins Wildbret und wird nach Korsika oder Zypern oder die Kapverden verbannt.
Romeo könnte seine Frustration immerhin mit dem Lamborghini kompensieren, dem ihm der Großvater zum 16. Geburtstag schenkte (natürlich bekam der Bruder einen noch viel tolleren Maserati). Da kann ihn auch nicht heftiges Violinengeschrubbe auf seiner echten Stradivari (Geschenk zum 12. Geburtstag!) besänftigen, wenn doch Mercutio eine noch viel wertvollere Geige aus der Guarneri-Werkstatt sein Eigen nennt. Manno!

Sonntag, August 24, 2008

Meet The Capps (Les Frogs!)


Goneril Capp hatte ihre beste Zeit in den Swinging Sixties. Da lag sie zwar noch in den Windeln, was ihre Begeisterung jedoch nicht trüben kann! Seither besteht sie darauf, das Lebensgefühl von Mods und Hippies aufrechtzuerhalten. Jegliche neueren modischen Einflüsse weitgehend ignorierend, opfert sie ihre komplette Zeit (und einen beträchtlichen Teil der Haushaltskasse) der Suche nach authentischen Kleidungsstücken, Merseybeat-Vinylscheiben und Pril-Blumen-Aufklebern. Daß Goneril die Verpflegung für die Familie aus anderer Leute Mülltonne fischen soll, ist natürlich nur üble Nachrede der Monty-Familie. Goneril sucht dort nach seltenen Mary-Quant-Plastikregenmänteln und Small Faces-Memorabilia.


Sein verlorenes Erinnerungsvermögen an die Sechziger sucht Albany Norman-Capp (Halbfranzose, was seinen Schwiegervater Consort Capp natürlich zur sofortigen Enterbung der ältesten Tochter verpflichtete) immer noch, hat er es doch im Drogennebel der Jugendjahre verloren. Glücklicherweise hat seine Gattin durch Anbringen von psychedelisch gemusterten Tapeten dafür gesorgt, daß es im Hause Capp weiterhin so wirkt wie die lustige Zeit während eines LSD-Trips. Aber wo fließt all das bescheidene Vermögen hin, das Albany durch den Verkauf selbstgemalter Portraits von Dina Caliente aufstockt? Drogen kauft er doch garkeine mehr und trotzdem fressen alleine die Telefonrechnung und das Ebay-Konto der Gemahlin die langen Haare von seinem Kopf, ganz zu schweigen von der unübersichtlichen Kinderschar. Ach verfluchte freie Liebe, hätte er doch nur schon früher an Verhütung gedacht!


Miranda Capps Mission ist delikat - bis zum Abschlussball muss ein Tanz- und Knutschpartner her, aber dalli! Spätere Heirat natürlich nicht ausgeschlossen. Sämtliche Möglichkeiten werden ausgereizt - die telefonische Flirtline (nur 3,99 Simoleons pro Minute!) ebenso wie das Auflauern hinterm Gartenbusch, um potentiellen Boyfriends in den Weg zu springen und diesen den Ersten Kuss abzuverlangen. Dirk Dreamer ist jedoch nicht dazu bewegen, seine Lippen mit Mirandas gespitztem Munde zu vereinigen, schließlich kennt er das Mädel nicht mal, das offenkundig einen Sockenschuss hat. Und am anderen Ende des Flirt-Telefons lauert nur Herb Oldie, der sich als 16jähriger Zac-Efron-Look-alike ausgibt.


Den Triebstau seiner großen Schwester kann Hal Capp dank galoppierender Pubertät nachvollziehen, doch ihn plagen andere Probleme. Bringt er zwar in den naturwissenschaftlichen Fächern stets gute Noten nach Hause, versacken seine Noten im Keller, sobald es in den Kunstunterricht geht. Wie soll er mit einem solch schlechten Notendurchschnitt jemals Schönheitschirurgie studieren können, um der drohenden Verhässlichung nach dem Alterswechsel zu entgehen? Würde seine Mutter mehr auf ihre Kinder achten als auf den Sperrmüll der Nachbarn, hätte sie schon längst gemerkt, daß der Junge komplett farbenblind ist. Lila T-Shirt zu rosa Kopfband und türkisfarbenen Turnschuhen? Cyd Roselands Hund sieht ja mehr Farben als Hal (auch wenn der nur Schwarz-Weiss sieht)!


Desdemona Capp hat richtig Schwein gehabt. Offenkundig wurde sie von den Genen der Eltern verschont (nicht jedoch vom Auftragen der Garderobe ihrer großen Schwester), deshalb verunzieren sie weder verkniffene Lippen noch gewaltiges Kinn (noch wird sie einen solchen Schock erleben wie ihr Bruder, wenn sie mal erwachsen wird).

Achso, und dann gibt es irgendwie noch ein Kind. Aber da die Capps sowieso nicht mehr nachzählen und ich vergessen habe, davon Fotos zu machen, muss es eben erstmal unter den Tisch fallen. Natürlich nicht wörtlich gemeint!

Freitag, August 22, 2008

Meet The Capps (The Danish Ones)


Das hatte sich Cornwall Dane ganz anders vorgestellt, als ihm angeboten wurde, in die berühmte Capp-Familie einzuheiraten. Schließlich stammt er aus höchst blaublütigem Geschlecht incl. allem, was dazugehört (also Inzest, Mord und Wahnsinn). Aber das zählt nicht für die Capps, die die metronymische Namensweitergabe pflegen. So hat Cornwall in den sauren Apfel gebissen, denn Helsingör braucht dringend Doppelglasfenster (die Heizkosten sind astronomisch!) und die Capps sind als sagenhaft reich verschrieen. Doch Pustekuchen! Die Mitgift betrug gerade mal 20000 Simoleons! Cornwall ist außer sich, zudem die Braut extrem reizlos und verhärmt ist und er als Dreingabe auch noch einen irren Schwager mitgeliefert bekam. Unser Däne ist familiären Irrsinn dank intensiver Zwiegespräche des Vaters mit Totenschädeln gewohnt, aber der Irrsinn seines Schwagers schlägt dem Fass den Boden aus!


Das hatte sich Regan Capp ganz anders vorgestellt, als ihr der Vater, Consort Capp, einen eigenen Haushalt samt blaublütigem Ehemann versprach. An Stelle des erwünschten Märchenschlosses samt Märchenprinz bekam sie eine baufällige Hütte und einen lieblosen Ehemann, der nur über der Heizkostenabrechnung brütet und ihr unflätige Bemerkungen auf Dänisch entgegenbrüllt. Das Schlimmste jedoch ist, daß ihr weiterhin zur Auflage gemacht wurde, den eigenen Bruder zu pflegen, der gelinde gesagt einen ordentlichen Vogel hat. Deshalb ist das komplette Haus auch mittlerweile in Grün und Rot gestrichen und sie muss jeden Tag einen fetten Truthahn auftischen. Jeden Tag! Regan hat den regen Verdacht, nicht die Lieblingstochter ihres Vaters zu sein.


Das hatte sich Kent Capp ganz anders vorgestellt, sein neues Leben als Weihnachtsmann. Erstens liegt hier am Nordpol nur selten Schnee, zweitens erweisen sich die beiden mitgelieferten Weihnachtswichtel als äußerst widerspenstige Helferlein. Der eine beschimpft ihn nur in einer fremden Sprache, der andere läßt jeden Tag den leckeren Truthahn verbrennen! Wie soll er da jemals die ganzen Geschenke für eine halbe Milliarde Kinder fertig bekommen, wenn einer von den doofen Wichteln ständig in Tränen ausbricht, sobald er ihm befiehlt, hunderttausend Schaukelpferde zu schnitzen.

Dienstag, August 19, 2008

Meet The Capps (Formerly Known As The Capulets)


Eine Nachbarschaftsfehde, die seit 1487 tobt und an deren Grund man sich schon garnicht mehr erinnern kann (es ging um ein hysterisches Schlachtross, eine holde Maid und ein Fläschchen Pestbeulentinktur. Fragen Sie nicht weiter!), muss natürlich gepflegt werden, schließlich geht es um die Familienehre. Deshalb übt Consort Capp jeden Abend vorm Kaminfeuer das hasserfüllte Zähneblecken. Außerdem sieht man dann sofort, ob sich das Abendessen in den Dritten verfangen hat. Und kurz vorm Schlafengehen wird dann noch der tödliche Blick trainiert.


"Schon wieder Brustwarzen!" werden Leser dieses Blogs stöhnen, wenige aus Begeisterung, viele aus Abscheu. Doch so sind sie nun mal, die Metaller. Auf irgendeine Weise muss man ja seine scheußlichen Tätowierungen und Piercings präsentieren, für die man so viel Geld verschwendet und so viele Tränen vergossen hat. Tybalt Capp ist jedenfalls Metal-Fan durch und durch. Deshalb ist langes Haar und nackte Brust Pflichtprogramm. Und natürlich das tägliche Gitarrenüben. Aber bitte dabei nicht die böse Miene zum schlechten Spiel vergessen!


Hier ist sie also, die Figur, um die sich alles dreht im beschaulichen Veronaville: Die ach so bezaubernde Juliet Capp. Die es recht ermüdend findet, als Inbegriff der romantischen Liebe zu gelten. Kaum hat sie sich zur Muße in den großväterlichen Parkanlagen niedergelassen, wird sie schon von Schmetterlingen umschwirrt und Nachtigallen plärren ihr kitschige Weisen ins hübsche Ohr. Am Klavier kann sie ausschließlich "Kuschelrock 26 - jetzt auch vierhändig!" spielen. Zudem scheint ihr das zubestimmte Schicksal nicht erstrebenswert, hat ihr doch der Dichter den wohl kreuzdämlichsten Selbstmord in der Literaturgeschichte auf den hinreißenden Leib geschrieben. Wird sie diesem Schicksal entrinnen können?


Haben Sie sich auch schon gewundert beim Durchblättern des Maxis-Modekataloges, wer bitteschön dieses und jenes Teil jemals freiwillig anziehen soll? Wann so eine Scheußlichkeit jemals in Mode war oder kommen wird? Wie zB ein Jumpsuit mit applizierten Flammen an den dreiviertellangen Pumphosenbeinen? Wundern Sie sich nicht weiter, schließlich gibt es Hermia Capp. Wessen Name nach einem medizinischen Fachbegriff für Leistenbruch klingt, hat auch keine Scheu vor der berüchtigten Cameltoe. Und so wartet die Welt schon gespannt auf das Outfit, das die schöne Hermia einmal als Erwachsene schmücken wird. Wird es das bauchfreie Mini-Ensemble in Grüngelblila mit den Kreuzen auf der Brust sein? Das rosa Kleid mit den weißen Punkten, in dem selbst ein Skelett ein halbes Zentner schwerer wirkt? Oder etwa doch das chinesische Kleid mit den vielen Schlitzen und dem Strumpfband, das gleichzeitig als Dolchhalterung dient - was total praktisch ist für die Frau von Welt, die in einem zwielichtigen Shanghaier Nachtklub ein Attentat auf einen schmierigen japanischen Gangsterboss verüben will.

Montag, August 18, 2008

Meet Mrs. Specter and Miss Nigmos


Trotz ihres hohen Alters wirkt Olive Specter noch erstaunlich agil. Auf die Frage, wie sie denn die gute Figur bewahre, ist ihre Antwort stets: "Löcher schaufeln". Dazu wird sie in nächster Zeit wenig Gelegenheit haben, denn Olive wurde letzthin vom Sensenmann abgeholt. Den sie begrüßte wie einen alten Bekannten - schließlich hat sie als örtliche Voodoo-Mama auf vielfältige Weise mit ihm verkehrt. Der Skandal war jedenfalls groß, als nach ihrem Dahinscheiden das Massengrab im Specter-Garten entdeckt wurde, vermutlich allesamt Mordopfer der "Hexe von Strangetown" (wie sie mittlerweile in der Boulevardpresse genannt wird). Die eigene Schwester samt Schwager, etliche ihrer Ehemänner, Hausmädchen, Lebensmittellieferanten... offenbar war niemand sicher vor Olives Mordlust. Nun atmet die Stadt erleichtert auf, fühlt man sich doch vom Specter-Fluch befreit. Ihr auf dem Sterbebett gehauchtes "Ich komme wiehiehieder.... röchel...!" wird als maßlose Übertreibung eingeschätzt.


Der täglichen Belagerung des Specter-Anwesens ("Hexenhaus des Todes!") durch die Presse kann die Nichte der Verstorbenen, Ophelia Nigmos, kaum entgehen. Und nur widerwillig gibt sie Auskunft über das Zusammenleben mit der Tante, die vermutlich ihre Eltern auf den Gewissen hat. "Ich habe sie gemieden, wo ich nur konnte... selbst beim gemeinsamen Abendessen habe ich mich möglichst weit von ihr hingesetzt.". Die berechtigte Frage, warum sie als einzige überlebende Verwandte sich nie über die vielen Grabsteine im Garten wunderte, wird von Miss Nigmos sofort mit "Kein Kommentar!" abgeschmettert.
Zum weiteren Rätselraten animierte auch die Verlesung des Testamentes - die Tante hat ihr nichts vermacht, sondern ihren gesamten Besitz einem bis dato Unbekannten überschrieben, angeblich ein Bürger Strangetowns. Die schöne Ophelia wird nur dank eines Stipendiums das angestrebte Studium absolvieren können. Doch wer wird neuer Herr von Specter Mansion?

Sonntag, August 17, 2008

Meet The Smiths


Als interstellarer Vergewaltiger hat der außerirdische Sittenstrolch Pollination Technician #9 jahrzehntelang der männlichen Einwohnerschaft von Strangetown zu unverhofftem Blasendruck und morgendlicher Übelkeit verholfen. Nun hat er sich ausgerechnet die Stadt seiner Opfer ausgesucht, um sich zur Ruhe zu setzen und eine eigene Dynastie zu gründen. Noch ahnt seine junge Familie nichts von der dunklen Vergangenheit des Vaters.
Doch General General Buzz Grunt hat bereits ein Auge auf ihn geworfen. Nicht im romantischen Sinne, vielmehr wird General Grunt in seiner Funktion als oberster Alien-Abfangjäger schon recht misstrauisch, wenn er grünhäutige Herrschaften mit Segelohren morgens beim Brötchenholen trifft. Auch wenn die sich mit einer Überreaktion der Haut auf zuviel Spinatmahlzeiten rausreden wollen.


Als Ehefrau eines Außerirdischen hat es Jenny Smith bestimmt nicht leicht. Das ständige Nach-Hause-Telefonieren des Ehemannes überstrapaziert die Telefonrechnung, da die Alien-Schwiegereltern jenseits von Alpha Centauri wohnen. Irgendein Pack tritt täglich die Mülltonne um, wohl aus Missbilligung der "Mischehe" (Jenny hat die Beakers in Verdacht). Und obendrein ist die Familie ins Visier des Militärs geraten, das in Strangetown eine streng geheime Militärbasis unterhält (laut Jennys Bruder Pascal, der ein hochangesehener Verschwörungstheoretiker ist, wird hier ein vor etlichen Jahren abgestürztes UFO mitsamt eingefrorenem Piloten aufbewahrt). Nichtsdestotrotz würde sie ihren Polli für keinen irdischen Mann eintauschen. Alleine schon diese spitzen Ohren sind soooo niedlich!


Johnny Smith hingegen HASST seine spitzen Ohren. Ist doch eh schon schlimm genug, ständig wegen der komischen Hautfarbe gehänselt zu werden. Jetzt hat er einen Ferienjob als Vogelgucker angenommen, denn Gucken kann Johnny wie kein zweiter. Und Mary-Sue Pleasant ist froh, daß ihr Papageienzuchtverein nun auch in Strangetown jemanden hat, der nach seltenen Papageienarten Ausschau hält. Mit dem verdienten Geld will Johnny sich die Ohren anlegen lassen, die er jetzt noch mit aufgebauschtem Haar zu verbergen versucht.


Jill Smith ist zwar ein Halb-Alien, aber rein äußerlich nicht von einem irdischen Kind zu unterscheiden. Trotzdem hat das außerirdische Genmaterial voll zugeschlagen. Jill tanzt nicht zum Kuschel-Schnuffel-Song, sondern zu "Also sprach Zarathustra", sie spielt auch nicht Puppenmutti mit ihren Barbies, sondern "Künstliche Befruchtung der 'N Sync-Sammlerpuppen meines großen Bruders". Nicht daß Johnny jemals zugeben würde, hingebungsvoller Fan einer kitschigen Boyband gewesen zu sein und sein Zimmer mit Postern von den fünf Buben zugepflastert zu haben, aber das ist sowieso ein anderes Thema. Für Jill stellt sich jetzt erstmal die Frage, wer zuerst schwanger wird, JC oder Justin?

Samstag, August 16, 2008

Meet The Singles

Als echte Singles haben Chloe Curious-Smith*, Lola Curious-Smith*, Erin Beaker** und Kirsten Loste*** natürlich auch Kontaktanzeigen aufgegeben, um in Strangetown den richtigen Partner zu finden. Hier die jeweiligen Texte und was in Wahrheit dahintersteckt:
______________________________________
*Halbschwester von Johnny Smith und Halbschwester von dessen Mutter Jenny (!). Außerdem Halbschwester der Curious-Buben. Was sie aber gerne verschweigt.
**Schwester von Loki Beaker. Ebenfalls ein Familienverhältnis, um das sie wenig Aufheben macht.

***Die ist hier mit niemandem verwandt. Und auch ganz froh drum.


Naturverbundene (1) Akademikerin (2), zupackend (3), aber liebenswert (4), sucht Partner zum Bäumeausreissen (5) und Pferdestehlen (6).

(1) Im üppigen Haarbewuchs unter meinen Achseln brüten bereits als ausgestorben angesehene Milbenarten
(2) Englisch für Anfänger-Volkshochschulkurs mit Diplom bestanden
(3) Wo ich hinlange, wächst kein Gras mehr
(4) wenn man Mädels im Sweatshirt mag
(5) Ist wörtlich zu nehmen, im hinteren Garten stehen einige abgestorbene Bäume, die unbedingt wegmüssen
(6) Mehrfach vorbestraft wegen Pferdediebstahl


Erfolgreiche Karrierefrau (1) sucht gutsituierten (2), sportlichen (3), lieben (4) Partner. Spätere Heirat (5) nicht ausgeschlossen. Kinder sind kein Problem. (6)

(1) Meine Kollegen hassen mich und nennen mich ein h***** Mist***** hinter meinem Rücken
(2) Reich genug, um mich, meine Schwester, meinen Schuhtick und das Reihenhaus auszuhalten
(3) zeugungsunfähigen
(4) unterwürfigen
(5) Ohne Antrag gibt's keinen Sex
(6) Wofür gibt es Internate?


Süße Maus (1), zierlich (2), möchte mit nettem Typen (3) am Strand spazieren gehen, den Regentropfen zuhören und am Kamin kuscheln (4). Schön wäre es, wenn Du Tiere magst (5)

(1) Langweiliges Hausmütterchen
(2) BH ist mit Tempotaschentüchern ausgestopft
(3) Bin verzweifelt und nehme wirklich jeden
(4) Lese ausschließlich billige Kitschromane aus der Bahnhofsbuchhandlung
(5) Männer kommen und gehen, der Papagei bleibt


Junge Schauspielerin (1), südländischer Typ (2) sucht großzügigen, älteren Herren (3) für gelegentliche Treffs (4). Diskretion (5) selbstverständlich. Auch tagsüber (6)

(1) Kann jederzeit den Orgasmus vortäuschen
(2) so lange in der Sonne gebrutzelt, bis ich aussehe wie eine Rosine
(3) steinreichen Millionär ohne Erben, Rollstuhl und Beatmungsgerät angenehm
(4) Zu mehr reicht meine Zeit nicht, ich habe mehrere von euch aufgegeilten Lustgreisen am Haken
(5) Ich sag's deiner Frau nicht, solange du zahlst
(6) Mein trotteliger Chef ist in mich verknallt und erlaubt mir auch mal eine vierstündige Mittagspause. Und abends wartet meine sexy Verlobte auf mich

Freitag, August 15, 2008

Meet The Loner


Bei der Wahl zum "Langweiligsten Einwohner der Stadt" belegt Ajay Loner jedes Jahr den ersten Platz. Und ja, in dieser Stadt werden wirklich seltsame Wahlen abgehalten.
Deswegen läßt sich von Ajay einfach nichts berichten. Nothing. Niente. Die Sims in seiner Umgebung bekommen Gähnanfälle und kippen mit dem Gesicht in ihren Spaghettiteller, sobald er aufkreuzt. Selbst ich bin beim Spielen eingenickt.

Ach es gibt doch noch ein leidlich interessantes Detail: Der Pferdeschwanz, den er unterm schicken Kopftuch trägt, ist nicht echt und offenbar am Kopftuch angenäht. Legt er es nämlich ab, wird enthüllt, daß er den gleichen Friseur wie Familie Grunt besucht.

Donnerstag, August 14, 2008

Meet The Grunts


Was die Eltern von General Buzz Grunt bewogen hat, ihren Sohn den Vornamen "General" zu geben, ist leicht zu erklären, schließlich waren beide Militärangehörige. General Buzz ist ihnen jedoch wenig dankbar, auch wenn ihn die Hänseleien, die ihn seit dem Kindergarten begleiten, abhärteten.
Die Zufälle des Lebens haben ihn tatsächlich zu einem General gemacht, aber mit einer Visitenkarte, die die Aufschrift "General General Buzz Grunt" trägt, kann man wohl nur in eine gottverlassene Militärbasis in der Wüste versetzt werden, wo es nun seine Aufgabe ist, die Erde vor einer drohenden Alieninvasion zu schützen.
Da es in der Wüste recht langweilig ist, hat er drei Söhne in die Welt gesetzt, deren mittlerweile verstorbene Mutter jedoch verhindern konnte, daß ihre Babys Öl Tank, Star Buck und Ripp Chen getauft wurden.


Was einen nicht umbringt, macht einen nur härter - so denkt General Buzz und weckt seine Söhne bereits morgens um 5 mit einer Trompetenfanfare, um sie über die Hindernisbahn zu jagen. Stammhalter Tank Grunt weiß diese Routine mittlerweile zu schätzen - er möchte in die Fußstapfen des Vaters treten, da hält er gerne mal den Stamm über der 3-Meter-tiefen Schlammgrube fest, auf dem seine Brüder gleich zur anderen Seite balancieren müssen. Und es ist ja auch total witzig, wenn er den Stamm dann losläßt und die beiden in die Matsche plumpsen.


Auf einem echten Männerhaarschnitt muss man ein komplettes Kaffeeservice sicher abstellen können - so denkt General Buzz und schickt all seine Jungs zum Kasernenbarbier, der nur einen Haarschnitt kennt - "Einmal oben flach, bitte!". Ripp Grunt schämt sich dieser beknackten Frisur so sehr, daß er sich, sobald er aus dem Sichtfeld des Vaters entschwunden ist, sofort ein Kopftuch umbindet. Leider bringt er nicht noch mehr Mut auf zum Rebellentum, dabei nervt ihn dieser Militärklimbim total. Mann, ist er froh, wenn er endlich die Karriere als gefeierter Hip-Hop-Künstler MC Flathead starten kann!


Auch mit Kantinenfrass wird man groß und stark - als fleischgewordener Beweis seiner These bringt General Buzz täglich die Überbleibsel aus der Kasernenkantine mit nach Hause.
Die begeisterte Erzählung seines jüngsten Sohnes Buck von dessen letzten Besuch bei Schulfreund Skip Broke Jr. - "Papa, stell Dir vor, Skips Mama hat uns eine Tomatensuppe SELBSTgekocht, und die war sogar HEISS!" stösst beim Vater auf taube Ohren. der stellt ihm noch eine dritte Portion Wackelpeter vor die Nase und murmelt was von "Ist gut für die Knochen...". Aber nicht nur Bucks Knochen wachsen prächtig, auch sein Hüftspeck nimmt gut zu.

Mittwoch, August 13, 2008

Meet Mr. Gieke


Aus dem Tagebuch von Chester Gieke:
"7.30 Aufgestanden, Zähne geputzt, an Kristen Loste gedacht, danach kalt geduscht. Müslipowerriegel zeigen kaum Wirkung, immer noch keinen Bizeps wie Werbung versprach.
8.30 Mama angerufen. Hab ihr gesagt, daß alles ok ist. Muss diese Woche noch die Schmutzwäsche zu ihr schicken, sonst gehen mir die weißen Socken aus.
8.45 Amazon-Paket angekommen. Endlich die neue Staffel Xena!
9.00 Laden geöffnet. Erstmal neue Ware bestellt, diese Schneemannlautsprecher gehen in der Wüste weg wie nix.
11.50 Kristen Loste taucht endlich auf. Sagt, sie habe verschlafen, weil sie nachts eine Babydoll-Party mit ihren Mitbewohnerinnen gefeiert hat.
11.52 Musste schnell unter die kalte Dusche springen.
12.30 Habe Kristen nochmal die Registrierkasse erklärt, damit sie das Geld von den Kunden nicht immer in ihr Handtäschchen stopfen muss.
13.00 Kristen geht in die Mittagspause.
16.40 Kristen kommt aus der Mittagspause zurück.
17.00 Feierabend. Wollte Kristen fragen, ob sie mit mir zusammen Xena schauen möchte; sie hat aber gemeint, sie müsse heute abend dringend ihre Fußnägel schneiden.
21.00 Ach Xena sieht so scharf aus in ihrem neuen Lederfetzenkostüm, das steht ihr viel besser als das aus Folge 5.12! Muss gleich was darüber im Xena-Forum posten!

Dienstag, August 12, 2008

Meet The Curious'

Zur "Familie mit den verwirrendsten Verwandtschaftsverhältnissen" wurde 2008 bereits zum dritten Male Familie Curious gewählt. Im Drei-Männer-Haushalt freut man sich über die Auszeichnung, denn wer hat schon eine Schwester, die mit dem Vater ihrer Halbschwestern verheiratet ist?


Absolut traumatisch empfand Pascal Curious die Geburt seiner Tochter Metaluna. Über den Geburtsvorgang mag er nicht sprechen, aber das Sitzen fällt ihm seither sichtlich schwer, selbst die wöchentliche Schachpartie mit Cassandra Grusel wird zur Qual. Natürlich ist der UFOloge völlig fasziniert von seinem Kind, das ihm so viele Mysterien aufträgt. Warum zum Beispiel kommt unten immer viel mehr heraus als er oben einfüllt?
Glücklicherweise ist der passionierte Sammler von Verschwörungstheorien kindisches Verhalten gewohnt, schließlich muss er seit dem Tode der Eltern auf seinen beiden kleinen Brüder aufpassen. Auch wenn die mittlerweile keine Windeln mehr benötigen.


Absolut fasziniert ist Vidcund Curious von Aspargilla Bulbophyllum. Das ist nun keine Dame, die nebenan wohnt, sondern eine subtropische Orchidee, die seit Jahren Gegenstand seiner Forschung ist. Mit Damen hat Vidcund eh nichts im Sinne, die verlangen merkwürdige Dinge wie Kuscheln oder Miteinanderreden, dabei reden sie doch eh schon die meiste Zeit.
Und nun läßt sich sein Bruder auch noch von Aliens befruchten, und schleust dadurch ein weibliches Wesen in den gemütlichen Männerhaushalt. Wie gut, daß es Aspargilla gibt, die plappert ihm weder die Ohren voll noch fängt sie an zu kreischen, wenn sie nach Wasser und Dünger verlangt.


Absolut glücklich ist Lazlo Curious über seine neue Erfindung, die gleichzeitig Pi bis auf die 340510834561038465. Stelle berechnen und dabei noch Kakao kochen kann und rein mit Wasserkraft betrieben wird. Leider neigt diese Wundermaschine noch dazu, ein wenig Wasser zu verspritzen, deshalb ist Lazlo oft damit beschäftigt, das Labor trockenzulegen.
Mit der Trockenlegung seiner neuen Nichte ist er zwar noch überfordert, nichtsdestotrotz aber auch ein wenig neidisch auf den großen Bruder - wie gerne würde er mal von Aliens entführt werden, diese unglaubliche Erfahrung wären ihm dann auch die paar Schwangerschaftsstreifen wert!

Montag, August 11, 2008

Meet The Beakers (And A Subject)


Uh, Loki Beaker! Wenn einen die eigenen Eltern nach dem Nordischen Gott der Zwietracht benennen, muss man sich ja nicht wundern, daß sowas herauskommt. Da hat auch die Anthropomorpholosophische Ausbildung in der Waldorfsalat-Schule nichts gebracht. Klein-Loki hat zwar fleißig gelernt, aber zwischendurch auch gerne den Mitschülern eurythmisch einen Bleistift ins Ohr gesteckt, um zu sehen, wann sie mit dem Schreien beginnen.
Die Liebe zur Versuchsanordnung ist erhalten geblieben, gepaart mit dem Willen zur absoluten Niedertracht. Sollte jemals also Miss Kat eine ihrer Katzen vermissen, es gibt da eine Tür, an die sie zu klopfen hat. Zumindest kannte diese Tür eine gewisse Bewohnerin von Strangetown, damals vor vielen Jahren, als sie ihr ungewolltes Baby davor ablegte und im Sandsturm der Geschichte verschwand...


Wah, Circe Beaker! Bewohner von Strangetown sollten sich in Acht nehmen, wenn Circe wieder ihre Knöchel knacken läßt. Zwar kann sie ihre Feinde nicht in Schweine verwandeln wie einst die antike Namensgeberin, aber genügend Schweinereien hat sie trotzdem im Sinn. Circe ist so fies, daß selbst ihre eigene Haut gegen sie protestiert und sie mit dicken Eiterpusteln überzieht (bitte auf das Bild klicken, um alle Eiterpusteln in der Vergrößerung zählen zu können). Aber der von Circe ersehnten Schaffung einer Herrenrasse wird nichts im Wege stehen, schon lange keine Akne! Sie hängt ja nicht umsonst Nacht für Nacht am Teleskop, um vorbeiflatternde Fledermäuse zu erspähen und danach abzuschießen, damit sie irgendwann echtes Vampirblut in die knöchelknackenden Griffel bekommt.


Wow, Nervous Subject! Hier ist ganz klar 1. ein guter Therapeut und 2. Das Große Handbuch der beliebtesten Babynamen gefragt! Ersterer, um wieder Ordnung ins Gehirn zu pusten, das die teuflischen Beakers so gekonnt verwüsteten, zweiteres, um den fiesen Namen, den ihm selbige verpassten, loszuwerden. Als örtlicher Kaspar Hauser hält der junge Mann es jedenfalls für ganz normal, im Keller wohnen zu müssen und ab und an 1000 Volt oder Fledermausblut durch den Körper gejagt zu bekommen. Kein Wunder also, daß sich Beakers wenig drum kümmern, auch mal eine Tür in den Haustürrahmen zu hängen, denn ihr Versuchskaninchen läuft schon nicht weg. Als unverwüstliche Frohnatur erfreut sich Nervous eben an den kleinen Dingen - die neue Lederhose stimmt ihn ebenso glücklich wie das abendliche Ritual, Circe die Pickelcreme auftragen zu dürfen.

Sonntag, August 10, 2008

Meet The Ramaswamis


Dr. Sanjad Ramaswami war zuhause in Rawalsimspindipur ein angesehener, aber armer Universitätsprofessor (Fachgebiet Ayurvedische Nanobiologie) gewesen und kam nach Pleasantview mit dem Traum im Gepäck, hier ein besseres Leben führen zu können.
Doch Pustekuchen! Erst versagte er beim Einbürgerungstest, weil er nicht wusste, welches Gremium nun den Bundespräsidenten wählt, der Bundestag oder der Bundesrat oder keines von beiden? Dann tendiert der Bedarf an ayurvedischer Nanobiologie in Pleasantview gegen Null, außerdem wird sein Doktortitel hier nicht anerkannt und nur einem Suppenschulabschluss gleichgesetzt. Nun darf Ranjad den ganzen Tag im Akkord Topflappen nähen, um sich und seine Frau über Wasser zu halten, denn Topflappen werden immer gebraucht.


Priya Ramaswami war zuhause in Rawalsimspindipur ein angehender Filmstar gewesen. Zwar ist sie nur einmal als Statistin in einem Bollywood-Musical ("Kiss Me Gandhi!") durch den Hintergrund getanzt, doch das genügte, um sie davon zu überzeugen, die nächste Aishwarya Rai zu werden. Doch "Kiss Me Gandhi!" ist hier nie in die Kinos gekommen und läuft nur auf dem Videorekorder von Angela Pleasant, und so will niemand das Talent von Priya anerkennen. Damit sie wenigstens nicht aus der Übung kommt, nimmt die Unverzagte am Hindi-Filmschauspiel-Fernkurs mit und absolviert erfolgreich Kurse wie "Tanzen wie ein Derwisch" oder "Den Liebsten sehnsuchtsvoll anschmachten".

Samstag, August 09, 2008

Meet The Pleasants

The most unpleasant family in Pleasantview!


Daniel Pleasant hat drei Leidenschaften: Essen, Autos und Sex. Hauptsache fettig, schnell und heiß. Und wer jetzt fragt, wie fettiger Sex ausschaut, sollte lieber nicht weiter drüber nachgrübeln, zumindest nicht vor dem Frühstück. Zugehfrau Kaylynn Langerak kann jedenfalls bestätigen, daß Daniel im Bett fast so schnell fertig ist wie ein weiterer ihrer Liebhaber.


Mary-Sue Pleasant hatte schon lange keinen Sex mehr mit Daniel. Und ist bestimmt nicht traurig drum - schon die Zeugung ihrer beiden Töchter war ihr zu fettig. Ihr Hobby als Vorsitzende des Papageienzüchtervereins füllt ihre knapp bemessene Freizeit vollkommen aus, da hat sie nun wirklich keine Muße, sich dem Gegrabsche und Gegrabbel ihres ungeliebten Ehemannes hinzugeben! Soll er doch die Putzfrau bespringen, wichtig ist nur, daß er die nächste Staupeimpfung von Polly bezahlt.


Angela Pleasant versteht es, die Rolle der braven Tochter in Formvollendung auszufüllen. Täglich bringt sie mit großem Gekreische die nächste A+ mit ins Haus, malträtiert die Violine, bis den stolzen Eltern die Ohren qualmen und widmet sich typischen Streberhobbys wie Käfersammeln.
Doch all diese Pein nimmt sie nur auf sich, um mit Dustin Broke zusammensein zu können, ohne daß die Eltern es bemerken. Denn die finden einen solchen Strolch für ihre feine Tochter absolut unpassend. Angela hingegen findet ihn einfach nur HEISS, wenn er sich mal wieder das T-Shirt bis zum Bauchnabel auftrennt.


Lilith Pleasant hingegen wurde die undankbare Rolle der rebellischen Tochter verpasst, und das stinkt Lilith ganz gewaltig. Denn eigentlich ist SIE diejenige, die lieber auf Käferjagd gehen würde als auf dunklen Friedhöfen pseudo-satanische Messen zu feiern. Wie sehr wünscht sie sich doch, sich rosa Bänder in die Zöpfe zu flechten anstatt sich jeden Morgen wie ein Pandabär zu schminken. Boah, macht sie das sauer!

Freitag, August 08, 2008

Meet The Oldies


Ein Familienname, dessen Weitergabe sich als schwierig erweisen dürfte. Nicht daß irgendjemand scharf auf diesen altersdiskriminierenden Nachnamen wäre, doch Herb Oldie wünscht sich immer noch sehnlichst den männlichen Stammhalter. Kein Wunder also, daß die einzige Tochter frühzeitig das elterliche Haus verließ, um woanders zu verblühen.
Seine Gattin Coral hingegen ist froh, die Menopause wohlbehalten überstanden zu haben, hat sie doch schon die Erziehung von Mary-Sue überfordert. Viel mehr belastet sie die Tatsache, daß sie und ihr Mann offensichtlich ihr Leben verbummelt haben, denn eine Rente bekommen beide nicht. Und wer soll ihr die Käsenudeln* bezahlen, wenn auch nur Aushilfsjobs auf Taschengeldniveau angeboten werden? So bastelt sie nun in Akkord-Heimarbeit Miniroboter für eine chinesische Billigspielzeugfirma, während Herb die Muskeln spielen läßt.

(*= das einzige, was beide kochen können. Kein Wunder, wenn man keine Skillpunkte hat - haben die beiden in ihrem Erwachsenendasein denn keinen Finger gerührt?)

Donnerstag, August 07, 2008

Meet The Lothario


Gottes Geschenk an die Frauen von Pleasantview ist Don Lothario. Dieser Ansicht zumindest ist Don Lothario selbst. Aber was an ihm wäre NICHT anbetungswürdig? Sein umwerfender Charme, sein modischer Geschmack, sein Adonis-Körper, all das läßt die weibliche Bevölkerung (und Darren Dreamer) in Verzückung geraten. Am meisten verzückt von sich ist allerdings Don selbst. Stunden verbringt er im Selbstgespräch mit dem Spiegel oder beim Posen auf der Dachterrasse (bis Coral Oldie im Nachbarhaus Stielaugen bekommt), das Schlafzimmer ist mit eigenen Aktbildern tapeziert, und auch im Bett kommt er erst so richtig in Fahrt, wenn er sich selbst vor Augen hat.
Doch Fitnesstudio, Körperöl und Maßanzug sind kostenintensiv, so ist die Bestürzung groß, als seine stinkreiche Verlobte ihm die Beziehung aufkündigt - sollte er sich also wieder an deren Mutti ranmachen, die sowieso viel heißer ist und dazu noch wahrscheinlich bald verwitwet ist?