Donnerstag, Oktober 21, 2010

Massimo Polidori: Wo Milch und Milch fließen


Ich hätte mir eigentlich keine großen Sorgen um Jesús zu machen brauchen. Den Tod seines Lebensgefährten nimmt er nur einen Tag recht schwer. Die Trauerzeit wird rasant abgekürzt, einige Tage nach der Beerdigung bittet der alte Herr bereits seine junggebliebene Jugendliebe Loren Hightower zum Schäferstündchen in den Whirlpool.


Außerdem wird urplötzlich der Enkelsohn nicht mehr als bloßer Ziergegenstand wahrgenommen. Ähnlich liebevoll wie seine Großväter kümmert sich auch Jesús um den kleinen Zwerg, badet ihn, versorgt ihn (natürlich) mit Fläschchen und liest ihm Geschichten vor.


Klein-Malachi lenkt ihn sogar vom Turteln mit seinem neuen Liebhaber ab. Der Kleine ist aber auch ständig auf Milchentzug und braucht seinen nächsten Milch-Kick.


Seit Sommer und Herbst in den Jahreszeitenzyklus gehören, gibt es recht häufig Gewitter. Der Blitz schlägt regelmäßig in den Grabstein von Ignaçio Spritzer ein. Was diesen verständlicherweise auch bei Tageslicht aus dem Grabe treibt. Gespensterspuk am Tage, das hat mir wirklich gerade noch gefehlt...


Obwohl ich ihm die Haare als Kleinkind weiß färbte, bekommt Malachi zu seinem Geburtstag überraschenderweise die Frisur seines Vaters Hieronymus vererbt. Da muss dieser sich die Hände reiben - der Junge gerät ja genau nach ihm!


Seine Alltagsgarderobe wird mir erst am nächsten Morgen enthüllt. Witzigerweise ist es die Zombie-Kinderkleidung aus dem Halloween-Pack. Was natürlich passt wie angegossen und mich schwer entzückt. Hätte diese zerfetzte Pracht nicht schon viel früher in dieser Challenge auftreten können?


Apropos zerfetzte Kleidung: Zum ersten Mal wird einer meiner Sims beim Diskutieren mit Apfelbäumen vom Blitz getroffen. Warum Simsmänner dann automatisch Boxershorts tragen, ist mir schleierhaft.


Die neue Liebe hielt Jesús Balenciaga leider nicht jung genug, um doch noch dem Sensenmann zu entrinnen. Zudem muss der alte Herr ihn auch noch mit Schacharm begrüßen. Wie soll er da gleichzeitig nach Cocktail und Koffer greifen?
Im Hintergrund ist übrigens das neue Poolhaus zu sehen. Das wurde in froher Erwartung baldigen Klavierflügelkaufs erbaut.


Jesús ist kaum unter der Erde, da beginnt das Telefon zu klingeln. Und hört nicht mehr auf. Kaum ist einer der Hinterbliebenen an den Apparat gegangen, wird einer der 19 Freunde des Verblichenen dran sein, sofort wieder auflegen und Sekunden später auf dem Grundstück auftauchen und sich selbst ins Haus einladen. Die Trauergäste füllen sämtliche Whirlpools, umzingeln den Schachtisch oder nutzen den neuen Pool, die Hausherren kommen kaum mehr hinterher, alle gleichermaßen gut zu unterhalten. Ich wünschte, das wäre bei jedem Todesfall so, das gab einem das Gefühl, daß die Freunde tatsächlich um den Toten trauern wollten.


Die Freude über das neue Poolhaus hält nicht lange an. Da der Eingang zu diesem ebenerdig liegt, wird dieser von Lieferanten, Gästen und Zeitungsjungen als neue Haustür anerkannt. Die alte Haustür steht auf einem Fundament, die drei Stufen dort hinauf sind ja niemandem zuzumuten! Jeden Morgen latscht also der Zeitungsbote erstmal ans andere Ende des riesigen Grundstücks, um dort sein nutzloses Schmierblatt zum Verschimmeln abzulegen. Die Entsorgung des Altpapiers wird also zur zeitaufwändigen Qual, denn der Gang zur Mülltonne dauert fortan eine halbe Simsstunde.


Es ist Donnerstag und Hieronymus und Massimo rufen ihre jeweiligen Freunde an. Wie jetzt? Das geht doch nur dienstags! Nein, nimmermehr, die Schranke ist gefallen, Hieronymus hat die Spitze der Gamer-Karriere erreicht. Telefoniert werden darf, wann immer es den Herren behagt. Und der Computer darf zumindest zur Jobsuche und zum Spielen verwendet werden. Juchhu!


Trotz null Bodyskills kann Malachi einen eleganten Salto machen, bevor er elegant ins kühle Poolwasser gleitet. Ein Naturtalent - denn Schwimmen kann er ebenfalls sofort, ohne es jemals gelernt zu haben.


Eigentlich wollte ich nur die Stretch-Limousine knipsen, als Zeichen, daß Massimo ebenfalls die Karrierespitze erreicht hat. Zur selben Zeit wurde jedoch Hieronymus von einem Bienenschwarm angegriffen, was das Foto ungleich interessanter macht.

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