Sonntag, Oktober 19, 2008

Meet The Greenmans


Die eifrigsten Öko-Aktivisten in Riverblossom Hill sind die Greenmans. Rose Greenman ging als aufrechte Veganerin sogar soweit, ihre Kleidung aus Bananenbaumblättern zu flechten und sich von Kopf bis Fuß mit selbsterstellter pflanzlicher Feuchtigkeitspflege auf Wirsing-Kiwi-Basis einzucremen. Der Versuch, tropische Orchideen auf ihrem Kopf zu züchten, wurde jedoch wegen Blattlausbefall eingestellt, und da die Hautbemalung scharenweise Stechmücken anzog, wurde auch diese entfernt. Der Gatte ist heilfroh, denn nun schaut Rose eindeutig anziehender aus und riecht nicht mehr so streng nach gammeligem Gemüse.


Jason Greenman hat aus Liebe nicht nur seinen Geburtsnamen O'Mackey aufgegeben, sondern auch den größten Teil seiner Garderobe. Die Konventionen der Konsumgesellschaft wurden ihm von der Ehefrau schnell ausgetrieben, allerdings ist er sich nicht sicher, ob sie ihm den winzigen Lendenschurz nur aus Protest gegen die Umtriebe der Textilindustrie verpasst hat oder ob Rose es einfach sexy findet, wenn der gutgebaute Gatte als Tarzan durchs Haus tigert. Was nicht weiter schlimm ist, wenn man in einem gigantischen Treibhaus wohnt.
Allerdings wird es kalt ums Bein, sobald er sich vor die Haustür bewegt, deshalb überlegt Jason ernsthaft, ob ihm ein Wintermantel aus Wolfspelz gut stehen würde. Vorsorglich befreundet er sich schon mal mit einem Haushundvorfahren, denn man weiß ja nie!


"Mensch, bist Du gewachsen, Kind!" Diesen Satz bekommt Daisy Greenman oft genug zu hören. Eben war sie noch ein bezauberndes Kleinkind mit einem Gänseblümchenbeet auf dem Kopf, und schwupps ist sie eine Frau knapp vor den Wechseljahren. Da sie die Pubertät komplett übersprungen hat, ist sie natürlich erstmal geschockt vom ungewohnten Körper. Zum Beispiel schiebt sich beim Blick auf die Füße jetzt immer sowas Rundes dazwischen, das nervt!
Ebenso nervt es, daß sie aufgrund fehlender Schulausbildung keinerlei Job bekommt und nun ihrer Mutter und dem Stiefvater auf der Tasche liegen muss. Deshalb trainiert sie fleißig auf den Bongos, in der Hoffnung, sich eines Tages durchwandernden Inkas anschließen zu können, um in naher Zukunft die Fußgängerzonen dieser Welt zu beschallen.

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