Freitag, Juli 23, 2010

Ian Loncraine: Allein unter Senioren


An sich wäre dies ja kein schlechter Anzug, den Allan pünktlich zu seinem Geburtstag überstreift - wenn er nur ein wenig besser geschnitten wäre. Die merkwürdige Jacket-Form macht höchst ausladende Hüften, und auch sonst schlabbert der Stoff, als habe der vorherige Anzuginhaber eine intensive Diät durchlitten. Ich bin also mal wieder sehr unzufrieden mit der Maxis-Auswahl.
Als ungesteuerter Senior trägt Allan selbstredend zuerst den Müll raus - was die beliebteste Tätigkeit von ungesteuerten Sims zu sein scheint.


Da Allan damals ein gerüttelt' Maß an Lebenszeit in die Partnersuche investierte, liegt Lancelots Alterswechsel noch in der Zukunft. Der weiterhin knackige Lancelot kann sich nur gequältes Lächeln zum rasant gealterten, nun buckligen und absolut schlecht gekleideten Lebensgefährten abringen. Wenn wenigstens die Augenbrauen noch zum weiterhin schwarzen Haar passen würden. Aber so schaut das aus, als habe Allan die sich abrasiert.


Die Senilität schreitet in erschreckendem Tempo voran. So findet Ian fast jeden Morgen nach dem Aufwachen fünf bis acht Kinderbücher um sein Bett im obersten Stockwerk verstreut, die Allan während der Nacht vom Erdgeschoss nach oben schleppt, um seinem Sohn etwas vorzulesen. Oben angekommen, merkt er, daß der Junge bereits schläft, und legt das Buch ab. Um dann sofort alles zu vergessen, in die unterste Etage zurückzukehren und ein neues Buch zu holen.


Während Allan neuerdings alle Lernbücher mit unsinnigen Notizen vollkritzelt (z.B. addiert er zu allen Kochrezepten eine Kugel Vanille-Eis), ist Ian damit beschäftigt, den Dauer-Seilhüpf-Rekord seines Papas einzustellen. Lancelot hat derweil Friedensverhandlungen mit Lola begonnen, die ihm ständig in den Finger beißt, obwohl er mittlerweile an Stelle von Allan deren Pflege und Käfigreinigung übernommen hat.


Da Babys und Kleinkinder von Geistern verschont bleiben, hatte ich die Hoffnung auch auf Kinder ausgeweitet - aber Pustekuchen. Edgar gönnt auch seinem minderjährigen Neffen keine Nachtruhe, weswegen dieser nun meist im Notfallbett schlafen muss (wenn ihm Allan nicht zuvorkommt und sich dort zuerst reinkuschelt).


Es folgt das Unvermeidliche - auch Lancelot wird schlagartig kreuzlahm. Im Gegensatz zum Lebensgefährten war ihm der Maxis-Kostümbildner gnädig gesonnen. Juhuh!
Ian ist also nun auf sich gestellt. Aber es ist Wochenende, alle Rechnungen sind bezahlt und der Kühlschrank ist prall mit Resten gefüllt. Was soll da schon schiefgehen?


Na zum Beispiel dies hier. Doch alles wird gut. Puh! Obwohl Lancelot eigentlich kein Fire Safety gelernt hat, greift er mutig zum Feuerlöscher und bereitet dem Brand ein schnelles Aus.


Ahaa! Das war also Feuerursache: Ein verbotenes Nachtmahl, bestehend aus Hummer (Oceanography verbietet die Zubereitung aller Fischgerichte). Die Strafe war also verdient! Hier musste ich dann doch durchgreifen und habe Lancelot das verkokelte Schalentier ungegessen im Müll entsorgen lassen. Er hat sich dann freiwillig mit Chips aus dem Kühlschrank (wo man Chips ja gerne aufbewahrt...) begnügt.

Im Hintergrund beweist der durch den Rauch völlig verschmutzte Allan, daß er immer noch über einen durchtrainierten Körper verfügt. Außerdem keinerlei Schamgefühl besitzt, denn schließlich gibt es genügend Duschen im Haus.


Seniorenpaare sind wunderbarerweise meist miteinander beschäftigt - Allan und Lancelot verbringen viel Zeit im Whirlpool, um dort unter anderem die Formalien ihrer anstehenden Beerdigungen zu besprechen. Man denkt ja glücklicherweise pragmatisch.
Warum Lancelot im heißen Wirbelwasser einen Neoprenanzug tragen will, bleibt sein Geheimnis. Und wer sich fragt, was Ian da im Hintergrund treibt: Natürlich Seilspringen!


Tja selbst schuld! Wer seine Hausaufgaben in den Schnee wirft, um den gleichzeitig von der Arbeit heimkehrenden Papi zu umarmen, muss sie dann eben im Tiefschnee erledigen. Bevor jedoch die Tante vom Sozialamt (oder in meinem Spiel: Der Onkel vom Sozialamt) das Kind mit Erfrierungserscheinungen abholen kann, lasse ich den Jungen einige Pausen machen, in denen er sich im Haus wieder aufwärmen darf.


So wird Ian auch ohne Frostbeulen am Po zum Teenager. Der nun etwas lässiger gekleidet ist, weiterhin Freundschaften zu weitaus Älteren pflegt und zudem auch mal austestet, ob das von mir stark vernachlässigte Streichespielen tatsächlich auch der Freundschaftspflege dienen kann. Siehe da, Yui Ivasaki nimmt's Ian nicht krumm, daß der gerade 5000 Volt durch seinen Körper jagte.


Umgekehrt nimmt es Ian anderen Sims sehr wohl krumm, wenn diese ihm die Streiche spielen. Was für eine Mimose. Aber Ian kommt einfach nicht mit Jungs seines Alters klar. Er spricht zwar jeden vorbeilaufenden Teenager an, aber nach der Begrüßung gibt er grundsätzlich erstmal Würgegeräusche von sich oder dreht den Daumen nach unten. Da braucht er sich nicht zu wundern, daß er eine Wasserbombe in die Fresse kriegt.


Wie niederträchtig Geister sind, demonstriert dieses Bild vorzüglich. Gerade waren Allan und Lancelot noch am Turteln, da drängt sich der tote Edgar durch Allans Kopf, um Lancelots Pyjamahose tropfnass zu machen. Was ihm auch auf Anhieb gelingt.


Es ist Telefondienstag und Ian nutzt die Gunst der Stunde, den ganzen Tag zu plaudern. Sonst hat er auch eh nichts zu treiben, denn er darf weder in die Schule gehen noch irgendetwas lernen, was keinen Spaß bringt. Die Spaßbereiche Körper und Charisma sind durch Seilspringen und Lola-Talk bereits abgehakt, jetzt bleiben nur noch die beiden Karrierebelohnungen Pralinenmaschine und OP-Tisch, aber auch noch 14 lange Teenagertage, die irgendwie totzuschlagen sind.


Alte Liebe rostet nie. Auch wenn ich mir weitaus romantischere Orte für ein Ständchen vorstellen könnte.


Als durchaus erfolgreiche Art des Freundschaftsaufbaus mit Sims, die man gerade kennengelernt hat, erweist sich die Schneeballschlacht. Da steigen niedrige Werte kontinuierlich und ziemlich schnell, was bei den anfangs eher riskanten Gesprächsmöglichkeiten selten der Fall und weitaus mühseliger ist.
Die Freundschaft mit Adebowale Mofé (aufmerksamen Lesern noch als nackter Überraschungsgast in Erinnerung) ist jedenfalls nach einer kurzen Partie im Kasten.


Selbiges probiert Ian auch mit Fausto Schiaparelli (einem Sim, den ich seit Ewigkeiten gerne mal im Stammbaum sähe).


Doch leider sind Schneeballschlachten auch immer mit erheblichen Risiken verbunden. Glücklicherweise ist immer ein rettender Fön bei der Hand. Wo mir dann immer der Uralt-Witz einfällt: "Ist das ein Fön in Deiner Hosentasche oder freust Du Dich so, mich zu sehen?"

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