Freitag, Juli 09, 2010

Topher Hudsucker: Die College-Jahre (Teil II)


Schnell bürgern sich Traditionen in Tophers Leben ein. Zum Beispiel, niemals Rechnungen zu bezahlen, im naiven Glauben, daß der Repo Man sowieso nicht ins eigene versperrte Zimmer eindringen kann. Was sich als Irrtum herausstellte. Und nun ist die teure Staffelei futsch, dazu das fast fertiggestellte Meistergemälde "Zwei traurige Clowns im Abendlicht".


Der Irrsinn hat das Wohnheim fest im Griff. Während die im Negligee dauertanzende Kommilitonin simultan dazu beständig auf einer Zitrone zu lutschen scheint, veranstalten die anderen mit ihren Kuh-Freunden Pfannkuchenwettessen oder setzen sich in Wasserpfützen (ich hoffe, das IST Wasser!), um dort ihre Hausarbeit zu schreiben.


Topher ist natürlich der Einzige im Heim, der saubermacht (und das unter großem Murren und Genöhle). Hier ein Blick in den Sanitärbereich - hinten der für die Herren, im Vordergrund der für die Damen - denen es überhaupt nichts auszumachen scheint, in dieser überreifen Petri-Schale ihren sanitären Geschäften nachzugehen.


Der Erstversuch mit Evan Muntz verlief erfolgreich, deswegen verbringt Topher nun fast jeden Tag auf dem Wochenmarkt (wiederum aus einem Fuchur-Adventskalender) um dort fremde Herren nach deren Berufsbild zu befragen.
Aussichtsreichster Kandidat an diesem Tag ist Houcem Gemayel, der immerhin als Projectionist die Slacker (Faulenzer)-Herausforderung meistern könnte. Doch sind zwei Blitze in der Anzeige Topher nicht gut genug. es muss doch einen Drei-Blitze-Mann geben, der vielleicht schon Meisterkoch, Krankenhauschef oder professioneller Partygast ist?


Das Bildermalen hatte sich als allzu mühsames Geschäft herauskristallisiert. Im Junior Year (5. & 6. Semester) ist Tophers Konto auf gerade mal 7.000 § angewachsen. Viel zu wenig, um sich später überhaupt das erforderliche 5x5-Grundstück leisten zu können, geschweige denn Bunker und Möbelkrams. Eine Roboterwerkbank muss also her, die zwar harte Arbeit, dafür aber auch satte Gewinne verheißt. Und da dadurch das Studieren etwas zu kurz kommt, wird kurzerhand die nächstbeste Kuh überredet, die Semesterarbeit zu schreiben.


Was sie offenbar total versemmelt. Topher ist jedenfalls nicht entzückt über seine D - als Abschlussergebnis und versäumt auch nicht, der Kuh mitzuteilen, daß er sie für eine blöde Kuh hält.


Apropos Kühe - im Wohnheim herrscht ein steter Andrang von Herrschaften im Rindviechskostüm. Die sich oft erbitterte Kämpfe mit denen in Lamaverkleidung liefern.


Auch sonst ist immer für Gespächsstoff gesorgt. Wo sieht man auch sonst nackte Männer, die über ihren schmutzigen Maccaroni-Schüsseln einschlafen (und dabei anscheinend auch noch in den Schüsselrand beißen).


Ahaaa! Victor Van Prague hat neben attraktiver Blässe und Lippenherpes auch noch drei Blitze im Angebot. Leider habe ich mir nicht gemerkt, was der Kerl nun als Beruf ausübt. Aber im Zweifelsfalle obsiegt die wahre Liebe. Oder so.
Zudem könnte Topher mit ihm die Klamotten teilen, die sich mit seinem Einzug im (hoffentlich bald benutzbaren) Kleiderschrank befänden; schließlich haben sie die gleiche Größe UND die gleiche Allergie!


Im Übrigen ein Krankheitsbild, das so viele Einwohner von Flamingo Beach zu quälen scheint. Auch Eugene Bauder ist davon betroffen. Topher wiederum ist begeistert, einen weiteren Leidensgenossen treffen zu dürfen und denkt über eine Selbsthilfegruppe zum Erfahrungs- und Hosenaustausch nach. Für Eugene sprechen außerdem drei Blitze und ein Job an der Karrierespitze. Nur brauche ich die Athletics-Freischaltung momentan noch beim besten Willen nicht.


Wie schon auf dem vorigen Bild zu sehen, lädt Topher seine Dates nun meist ins Wohnheim ein, da es auf dem Marktplatz langsam zu brenzlig wird - zuviele berufstätige Herren sind bereits in Liebe zu Topher entflammt, die er auch freigiebig unter die Leute streut. Da seine Mitbewohner weder Takt noch Anstand besitzen, entsteht so manch peinliche Situation. Hier versucht er Ignaçio Spritzer (2 Blitze, Tankwart) schnell den Anblick von Flitzerin und neugieriger Negligéeträgerin vergessen zu machen.


Noch schlimmer kommt's beim Besuch von Wilbur Bananahammock (ein Blitz, Stadtrat). Schon wieder hat jemand seine Blase nicht mehr unter Kontrolle und schon wieder steht jemand meditativ in der Ecke, anstatt endlich unter die Dusche zu gehen.


Immer wieder interessant ist die Frage, was die Mitbewohner eigentlich so treiben, wenn sie nachts in ihre Zimmer verschwinden. Ok, offenbar üben sie sich im dekorativen Herumstehen. Zudem haben sie sich auch noch Besuch über Nacht eingeladen, damit sie nicht alleine herumstehen müssen. Warum aber ausgerechnet ein Flitzer und eine Kuh?


Und hiermit geht auch das letzte von ehedem drei Bücherregalen flöten.


Da Miss Negligée und Kollegen sowieso kein einziges Buch zurück ins Regal stellten, bleibt aber noch ausreichend Lesestoff zurück.


Schwupps ist auch schon das Diplom mit Auszeichnung in der Tasche. Jetzt geht's zurück in die strahlenverseuchte Heimat! Juhuuu!

Und das nimmt Topher alles im Rucksack mit: 1 Diplom, 1 Handy und 1 grüner Lebenstrank (erlaubt sind lediglich drei Dinge, davon muss dooferweise eines das Diplom sein). Außerdem wurde ihm ein praktisches und einigermaßen ansehnliches Outfit verpasst (auch wenn die Allergie jetzt wieder schlimmer werden dürfte) - ich habe noch genügend Strickpulli-Shorts-Kombinationen des Grauens in Erinnerung und bin nun durchaus zufrieden. Topher hat sich mit dem Roboterbau zudem respektable 26.000 § verdient. Genug also, um einen Bunker mit Grundausstattung zu erwerben.

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