Mittwoch, Juli 28, 2010

Ian Loncraine: Jagdfieber


"Hurra! Maxis hat mir zum Geburtstag was Vernünftiges auf den Leib geschneidert!" freut sich Ian nach dem Alterswechsel. Ich finde allerdings, daß "vernünftig" noch lange nicht gleichzusetzen ist mit "schön". Und bin sehr beglückt, daß Lancelot bei seinem Einzug eine Vielzahl an verwertbaren Klamotten mitgebracht hatte - zB ein Outdoor-Outfit, das auch im Haus getragen werden kann, ohne gleich in Schweiß auszubrechen.


Weswegen Ian nun ein schickes Jeans-Ensemble tragen kann, das seinen breiten Schultern besser gerecht wird als der biedere Pulli.
Fast so wichtig wie das passende Outfit ist natürlich die Jobsuche. Und diesmal kann ich mich endlich dem Luxus hingeben, einfach das zu nehmen, was als erstes angeboten wird. Was sich dann als Music herausstellt. Ich bin zufrieden, denn das würde wenigstens die Hälfte des Jahres Unterbrechung vom Dauerwinter bedeuten, denn zwei Winter dürfen durch zwei Frühlinge ersetzt werden. Und dank des dann wolkenfreien Himmels wäre auch ein Teleskop möglich.


Für Music ist natürlich Ians Kreativität komplett unterentwickelt. Seine Musikalität trainiert er - total logisch - deswegen mit dem Schreiben von schwülstigen Liebesromanen. Sein Erstlingswerk rankt sich um einen Astronauten, der sich in einen Elefanten verliebt. Logisch also, daß dann auch Polizeisirenen, Teddybären und ein Schnuller auftauchen.


Verlieben würde sich Ian selbst auch sehr gerne. Deswegen wird so gut wie jeder Herr begrüßt, der vorbeimarschiert. Selbst wenn sie so vergesslich sind wie D'Artagnan Vadim, der zumindest an Schal und Mütze gedacht hatte, als er morgens aus dem Haus ging.
Ein durchgestrichener Blitz später wird er allerdings schon wieder verabschiedet. Ian verschwendet doch keine Mühe auf Kerle, die er gestenreich zum Kotzen findet. Was übrigens sehr unhöflich ist, Ian!


Alessandro Polidori schaut tatsächlich mal wieder vorbei. Nun ist die spannende Frage: War es wert, daß Ian bereits in der Jugendzeit eine Freundschaft zu ihm pflegte? Nach einem kurzen Check Sim out ist jedoch klar, daß mehr als ein Blitz nicht drin ist. Ich bin enttäuscht, denn ich will mehr. Ciao Alessandro!
Ian macht also brav auf platonisch und nach einer Rückenmassage wird der neue beste Freund wieder in die eiszeitliche Freiheit entlassen.


Erinnert sich wer an Adebowale Mofé? Dieser Sim ist anscheinend kein liebenswerter Zeitgenosse und tritt regelmäßig die Hudsuckersche Mülltonne um. Weswegen er Platz 1 auf meiner Liste begehrenswerter Junggesellen einnimmt (da ich hoffe, er könne als zukünftiger Hausbewohner auch ab und an eine der Urnen im Haus zerdeppern).
Die Tonne konnte bisher immer rechtzeitig wieder aufgestellt werden, bevor sich Kakerlaken ansiedeln können, doch diesmal nicht. Unbemerkt von mir wuseln diese also auf der Strasse herum, was wiederum Allan auf den Plan ruft. Ich freue mich natürlich, daß ihm die Eliminierung der Ekelviecher gelingt, merke aber erst viel später, daß dies garnicht gestattet ist (die Science-Beschränkung verbietet das). Ich schäme mich so!


Im Gegensatz zu Sims 3 kann man den Zeitpunkt des natürlichen Ablebens eines alten Sims punktgenau abschätzen. Eigentlich gefällt mir die Sims 3-Lösung viel besser, aber für diesen Challenge ist dies natürlich ungeheuer praktisch, denn so lassen sich störende Urnen im Haus vermeiden.
Diesmal habe ich ausnahmsweise also darauf geachtet, und kurz vor 18.oo Uhr wird Allan von seinem Sohnemann zum entlegensten Grundstückswinkel gerufen, um dort noch liebevoll mit Hug und Family Kiss (ein bißchen Gossip über Signore Polidori war auch noch dabei) verabschiedet zu werden.


Schwupps steht auch schon Gevatter Tod mit Caipirinha und Hulamädchen bereit, um Allan mit großem Aloha ins Jenseits zu begleiten.
Auch Allan hat nur durch das Lesen von Lifelong Happiness Dauerplatin erreicht, sein Lebenswunsch nach sechs Enkelkindern blieb unerfüllt, denn die Bilanz steht bisher auf Null.


Die Beerdigung des Vaters ist noch in vollem Gange, da kommt Royce Aycock vorbeigejoggt. Jawohl, der junge Mann, der als erster Townie wieder aufgetaut werden musste. Kein Wunder, daß er so schnell ins Frieren kommt, wenn er selbst bei Raureif barfuss läuft.
Ian ist nichtsdestotrotz so entzückt, daß er den Tod des geliebten Vaters sofort verdrängt.


Royce hingegen ist nicht einmal zu einer Freundschaft mit Ian bereit. Geschweige denn einer Familiengründung.


Kein Wunder also, daß Ian seinen Frust im Zubuddeln von Erdlöchern kompensieren muss, die die blöden Wölfe täglich an der am weitest abgelegenen Ecke buddeln.
Die Wunderlampe steht übrigens schon seit Tophers Zeiten dort herum, darf aber wegen verschiedener Beschränkungen noch nicht verwendet werden.


Ian scheint einen Fetisch für Sportkleidung zu entwickeln, denn er passt seit Royce bevorzugt Jogger ab. Diesmal ist ihm Youssef Maalouf ins Netz gegangen. Trotz dessen Herkunft aus dem heißen Libanon ist auch dieser junge Mann offensichtlich immun gegen Kälte.
Ein kurzer Checkout seitens Ian legt zwei Blitze frei - und da die Zeit drängt, müssen diese also ausreichen, schließlich sind selbst diese momentan rar gesät.


Nachdem die Freundschaft in trockenen Tüchern ist, wird Youssef zum Auftauen ins Haus geladen und dort mit Küssen und Rückenmassagen immerhin zur Übernachtung bewegt.


Doch dann kommt es zum unangenehmen Zwischenfall. Geist Victor beendet das amouröse Treiben abrupt, indem er Ian zum Einnässen treibt. Das ist erstens total peinlich vor dem schmalzgelockten Zukünftigen und zweitens sind damit Ians allgemeine Werte so ins Rote gerutscht, daß er schleunigst unter die Dusche und danach sofort ins Bett gehen muss, um wenigstens sein Leben zu retten.


Youssef muss sich die Nacht also vorerst alleine im Haus vertreiben - die Zeit nutzt er glücklicherweise zu intensivem Schachtraining und bleibt dadurch unbehelligt vom Geisterspuk. Und dank eines Kurzaufenthalts im einsam vor sich hinblubbernden Whirlpool zieht er sogar seine Alltagskleidung an.
Nach kurzem Schlaf wird Ian wieder aufgeweckt, und im Pyjama als auch im Dusteren gelingt es ihm, den neugefundenen Liebsten zum Einzug zu bewegen.

Kurzer Nachtrag: Aufmerksame Leser werden sich fragen, wo eigentlich Lancelot Loncraine abgeblieben ist. Nun, mir ist ganz entfallen, daß dieser bereits vor Allan gestorben ist. Wann und aus welchem Grunde weiß ich nicht mehr. Ist das nicht peinlich? Ich erinnere mich nicht einmal mehr an den Standort seiner Urne. Wenn ich in wenigen Tagen mal wieder ins Spiel gehen kann, versuche ich das herauszufinden.

Keine Kommentare: