Freitag, September 03, 2010

Roque Spritzer: Das Jesuskind


Ok, es liegt nicht an Roque, daß er sofort Heathcliff anspricht, sobald der auf dem Grundstück erscheint. ICH bin's, der dem Hübschen so nachtrauert. Aber die Sache ist nun mal gelaufen, ich muss mich also an Manolo gewöhnen.
Im Hintergrund wie immer das Dreiergespann, heute beim Ballspielen. Ringo ist außen vor, wird aber gleich zu Ignaçio gehen, um ihm in die Arme zu hüpfen. Irgendwie wirkt er auch halb transparent, aber das liegt wohl nur an den Lichtverhältnissen. Gestorben ist er jedenfalls noch lange nicht.


Das Geisterverabschieden ist recht verzwickt, denn die Herren Gespenster kommen zu ganz unterschiedlichen Zeiten aus ihren Gräbern geschlüpft. Um 20.00 Uhr geht das Schlüpfen los, bis 21.15 Uhr sind dann in der Regel alle draußen, die in dieser Nacht ihr Unwesen treiben wollen. Die lebenden Sims dürfen ihre Gäste also nicht zu früh nach Hause schicken und müssen wenigstens eine Stunde lang damit rechnen, in die Hose zu machen.
Roque hier hat sich sicherheitshalber keine erst angezogen, solange er mit Oscar Kasiraghi noch am Esstisch sitzt. Und das legendäre* Schnitzel mit Vanille-Eis verzehrt, das der hochschwangere Manolo in einem unbeobachteten Moment zubereitet hat.

*Legendär deswegen, weil heutzutage keiner mehr in der Familie glauben wollte, daß die Urahnen das praktisch jeden Tag verzehrten.


Am nächsten Morgen beginnen die Wehen. Manolos Geschrei lockt wie immer sämtliche Hausgenossen ins Zimmer. Ignaçio fühlt sich anscheinend an die schmerzhafte Geburt von Roque erinnert, den durfte ja damals er aus dem Kristall quetschen. Oder sonstwo heraus.


Es ist ein Baby! Und wird sofort von seinem Großvater gehasst!
Nein, das stimmt natürlich nicht. Das weiß nur Ringo allein, warum er solch eine Fresse zieht. Seinen Enkelsohn, der auf den Namen Jesús getauft wird, findet er selbstredend prima.


Die beiden Opas sind also begeistert von neuen Erdenbürger im Haus. Wahrscheinlich freuen sie sich schon darauf, dem armen Jesús täglich 30 Fläschchen zu verabreichen.


Kaum ist das Kind zur Welt gebracht, hupt bereits die Fahrgemeinschaft. Manolo muss sich endlich um die Beseitigung der Zombiehorden kümmern, weswegen er seinen Vaterschaftsurlaub umgehend für beendet erklärt. Großpapa Ignaçio hat heute als einziger Erwachsener im Haus frei. Manolo überträgt ihm mit sorgenvoller Miene die Babypflege. Ob das mal gutgeht?

Selbstverständlich grabscht sich Ignaçio sofort den kleinen Jesús, sobald der Papa aus der Tür ist, um ihm die erste Flasche in den Mund zu stopfen. Das Kind schaut ja schon ganz verhungert drein!


Jesus ist satt und darf nun die nächsten fünf Stunden in Ignaçios Armen ruhen, der bewegungslos vor dem Kühlschrank stehen bleibt. Bis die Blase dann so penetrant drückt, daß er den Säugling in die Ecke legt, um schnell auf die Toilette zu verschwinden.


Entweder hat er die Existenz des Enkels vergessen, oder er denkt, daß der zugige Holzboden in der Diele der perfekte Platz für ein Baby ist. Ignaçio haut sich jedenfalls auf's Sofa, um über den Sinn des Lebens nachzudenken. Oder einfach im Kopf Lieder von Lady Gaga nachzusingen, wer weiß.


Eine Stunde später steht er auf, um eine Dose Cola zu süffeln. Mmmh, lecker! Aber war da nicht irgendwas?


Durch lautes Plärren macht Jesús auf seine Existenz aufmerksam. Das Parkett ist nicht gerade gemütlich, zudem sind jetzt auch noch die Windeln gefüllt. Ignaçio entdeckt seinen Enkelsohn und findet, daß es mal wieder Zeit für ein Fläschchen ist. Und bleibt natürlich mit dem weiterhin brüllenden Baby vorm Kühlschrank stehen.


Es ist später Nachmittag und Roque hat Feierabend. Ignaçio hat schon steife Arme vom stundenlangen Babyhalten und ist froh, den Kleinen an den stolzen Vater weiterzureichen. Denn irgendwie müffelt Jesús ziemlich. Und ist so laut dabei!
Ich weiß nicht, ob ich nochmal ein Baby mit unkontrollierten Sims alleine lassen soll.

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