Dienstag, August 03, 2010

Bashir Maalouf: Mit 66 Tagen, da fängt der Irrsinn an


Nun ist Youssef persönlich ja nicht gerade wählerisch, was Herrenbekanntschaften angeht, aber was sein Sohn Bashir da alles neuerdings ins Haus schleppt (und in den Whirlpool einlädt), das geht nun eindeutig zu weit!

Da Bashir nun Teenager ist, dementsprechend wegen Schulverbots den ganzen Tag zuhause herumhängt und somit seinen kleinen Bruder behüten kann, ist es möglich, dem ehemaligen Starathleten Youssef einen neuen Job zu verschaffen. Daß dieser auf seine baldigen alten Tage noch zur Primaballerina aufsteigen will, nötigt mir Respekt ab. Lebe Deinen Traum!


Izaak ist zum spitzohrigen Schulkind gereift; Zeit also für Versuch Nummer 2, ihn für die nächsten Jahrhunderte ins Waisenhaus zu verfrachten. Bashir nimmt unter Tränen Abschied von dem kleinen Kerl...


... und dann wird er zum Schneemannbauen in die arktische Winternacht geschickt. Doch wo früher beim halben Schneemann bereits der Sozialarbeiter Sturm klingelte, um's Kind vor Unterkühlung zu erretten, kann Izaak problemlos einen Schneemann nach dem anderen bauen, ohne daß der berüchtigte blaue Minivan vorfährt. Schließlich schicke ich Izaak wieder ins Haus, als er das Schneeumschichten wegen Übermüdung abbricht.


Will etwa Onkel Edgar mir zuvorkommen und den Jungen durch's Schockieren ins Kinderheim verfrachten? Izaak erweist sich jedoch als zäh, den kann eine Nacht auf den Holzdielen nicht weiter schrecken. Allerdings sind seine Werte am nächsten Tag so schlecht, daß ich ihm schulfrei gebe. Da er noch nie in der Schule war, sinkt sein schlechter Notenwert noch weiter nach unten.


Izaak ist zwar schnell wieder aufgepäppelt, jedoch versäume ich es am nächsten Morgen total, ihn zur Schule zur schicken, da ich ihn morgens um 6 mit dem Boxtraining in den Tag starten ließ.


Das findet das Jugendamt nun garnicht witzig und sendet sofort den bestaussehenden Mitarbeiter, der den Halb-Alien ins Kinderheim verfrachtet. Leb wohl kleiner Izaak! Auf ein Wiedersehen in der 13. Generation!

Hätte ich gewusst, daß das so einfach geht, hätte ich mir ja einiges sparen können.


Youssef feiert seinen Geburtstag auf dem Klo. Woran ich nicht mehr dachte: Die Stirnlocke ist ein Accessoire, das selbstverständlich nicht ergraut wie das Resthaar. Und das schaut natürlich nun extrem beknackt aus. Über Youssefs Shorts will ich garnicht erst sprechen.


Ian bringt als Arbeitskollegen überraschenderweise den Postboten mit. Der hat eh nur einen einzigen Haushalt auf dieser Insel zu beliefern, und das gerade mal zwei bis dreimal die Woche. Da bleibt noch ausreichend Zeit, einer Arbeit als Rechtsanwalt nachzugehen.


Ian ist so glücklich, daß Youssef nun ebenfalls ein durchgeknallter Knacker ist. Denn zu zweit ist der Irrsinn nochmal so schön. Und man kann sich den ganzen Tag gegenseitig abknutschen.
Einem Teenager wie Bashir ist das Verhalten seiner Eltern ganz klar krass peinlich.


Wie gut, daß eine alte Liebschaft anruft, und Bashir seinen Vater somit ans Telefon rufen kann. Was Ian Gelegenheit gibt, die Küche zu putzen und mir, auf die Urne in der Bildmitte zu verweisen, in der Lancelot Loncraines Überreste ruhen. Ich kann trotzdem weiterhin nicht rekonstruieren, wie und wann der Gute vor vielen Jahren gestorben ist.


Bashir Maalouf hat keinerlei Scheu, seinen neuen norwegischen Freund Bjarne Ibsen ins Haus zu bitten, obwohl er noch seinen Schlafanzug trägt, aber dann ist es ihm schrecklich unangenehm, als einer seiner Väter dem Gast die einstmals so beliebte Kombination aus österreichischen und italienischen Spezialitäten vorsetzt.
Bjarne scheint es trotzdem zu schnecken. Oder Norweger sind von Natur aus vollendet höflich, und essen einfach alles, was die Gastgeber einem so vorsetzen.


Der sehr hungrige Ian hat gerade einen Truthahn in den Ofen geschoben, da fällt ihm ein, daß er den Hunger eigentlich auch mit Kartoffelchips stillen könnte. Bevor es zur Katastrophe kommt, kann sein Sohn jedoch den verschmurgelten Vogel aus der Röhre holen. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.


Von Mousse au chocolat bekommt Youssef ebenso Blähungen wie von Pfannkuchen. Ich wünschte, er würde die Darmwinde trotzdem unterdrücken. Sein Mann wünscht sich das auch.


Aber Ian lebt sowieso jenseits von Gut und Böse. Splitternackt im Schneetreiben Songs von Iron Maiden zu spielen, ist allerdings selbst nach seinen bizarren Maßstäben exzentrisch zu nennen.

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