Dienstag, August 31, 2010

Roque Spritzer: Heiße Höschen


Ein großes Ärgernis ist bisher, daß immer nur der erste Job aus der Zeitung ausgewählt werden darf - was die Jobsuche gerade bei berufsbezogenen Lebenswünschen endlos in die Länge ziehen kann. Mit Ignaçio hatte ich ja gerade erst diesen Fall erlebt.
Wie praktisch also, daß Roque gleich eine Stellung im Journalismus findet, was dieses Problem beseitigen wird, sobald er zum Medienmagnat aufsteigt. Was mittlerweile so gut wie garantiert klappt, da Chance Cards gnadenlos ignoriert werden.


Die Restaurierung der Schrottkarre hat er zwar bereits als Teenager begonnen, jedoch nie genügend Ausdauer aufgebracht, dies auch zu Ende zu bringen. Was seine Eltern wiederum zur Verzweiflung brachte, denn so ein Autowrack in der Einfacht macht nicht gerade den besten Eindruck bei den Passanten, die ständig vorm Haus herumschwarwenzeln.


Nun hat er es wider Erwarten doch zu Ende gebracht und sitzt nun stolz hinterm Steuer. Allerdings kann er lediglich "Brumm Brumm" brummen und das Radio einschalten, denn fahren darf er mit dem Vehikel nur eingeschränkt. Die Strassen sind weiterhin nicht sicher, und der Besuch von Gemeinschaftsgrundstücken lebensgefährlich. Der selbstgebastelte Oldtimer bleibt also in der Einfahrt stehen.


Das Passanten-Einladen für die abendliche Geistervertreibung hat wieder einen Zusatznutzen. Wer weiß, ob sich nicht unter die Gäste ein Traumprinz mischt.
Für Heítor Nascimento und Adrian Crumpetty hat Roque Spaghetti gekocht, doch beim Tischgespräch schließen die beiden ihren Gastgeber ostentativ aus. Offensichtlich sind sie eher von einander beeindruckt als von den Hackbällchen in Tomatensauce.


Tatsächlich macht es sich das dreiste Pack nach dem Essen im Whirlpool auf der Terrasse breit, um dort einen Quickie einzuschieben. Ganz klar, daß diese schamlosen Früchtchen keinesfalls auf eine zweite Einladung hoffen dürfen.


Sucht man die alten Herrschaften, kann man sicher davon ausgehen, daß sie irgendwo zusammenklumpen und ausschließlich Blödsinn machen. Hier zB. eine Endlospartie Schnickschnackschnuck, die die drei abwechselnd miteinander ausfechten.


Roque gibt nicht auf. Irgendwann muss doch mal ein Dreiblitzemann aufkreuzen. Athol Pushcart bringt leider nur zwei Blitze ins Spiel, bekommt aber trotzdem eine Rose verehrt. Und revanchiert sich für die nette Geste, indem er Roques Telefonnummer an eine Freundin weitergibt, mit der Roque angeblich auf einer Wellenlänge schwimme.


Natürlich legt Roque sofort wieder auf, als die Nervensäge einige Stunden später anruft. Und mir kommt endlich die Idee, mal auf den anderen Button zu drücken, wenn dieser Telefonvorschlag erneut von einem Townie kommen sollte. Denn diese fragen ja eigentlich, ob man etwas DAGEGEN habe, wenn sie die Telefonnummer an ihre Freundin weitergeben. Ich Dussel antwortete bisher stets mit Nein (weil ich dachte "Nein, das will ich nicht!"). Argh!


Die drei alten Herren sind zumindest imstande, sich eigenständig zu verpflegen und ordentliche Gerichte auf den Tisch zu bringen. Allerdings ist das lustige Juchheissa, das sie den ganzen Tag veranstalten, ziemlich kräftezehrend. Da kann man schon mal über'm Abendbrot zusammenklappen. Gut, daß Roque nicht anwesend ist, der wäre mit der Garderobenwahl von Vater und Onkel Tatum gewiss nicht einverstanden.


Eigentlich wollte ich nur mitteilen, daß ich die Zähneputzanimation sehr liebe. Ringos Rückenansicht gibt es gratis dazu.


Roque ist noch im Schlafanzug (wenn man den rosa Tanga mal als solchen bezeichnen kann), als ich ihn auf die Strasse scheuche, um Manolo Balenciaga zu begrüßen. Der trägt Tangas nicht nur als Alltagsklamotte, sondern arbeitet auch noch als Astronaut.


Ich habe keinen Schimmer, ob nun der übereinstimmende Modegeschmack oder doch eher die drei Blitze in der Freundesleiste den Ausschlag geben, aber Roque weiß, daß er der künftige Señor Balenciaga sein möchte.


Nach langem romantischen Vorspiel wird Manolo ins Haus geladen, damit Roque ihn bekochen kann. Der Geist von Topher Hudsucker bereitet dem kulinarischen Treiben allerdings ein jähes Ende. Roque muss unter die Dusche, um sich den Unterleib abzuwaschen und dann sofort ins Bett. Der Gast bleibt mit drei durchgeknallten Senioren und einer Bataillon Gespenster zurück, kein Wunder, daß er sich in Schallgeschwindigkeit aus dem Staub macht.
Wird Roque den Mann seiner Träume je wiedersehen?

Keine Kommentare: