Sonntag, August 29, 2010

Roque Spritzer: Full House


Seitdem ich die Espressomaschine aufgestellt habe, ist die erste Tat eines durchgedrehten Neu-Senioren erstmal eine lustige Espressotassen-Jonglage. Anscheinend stellen sie dann dabei fest, daß das Jonglieren von zierlichen Kaffeebechern doch nicht so lustig ist wie gedacht, denn anschließend werden sie es nie wieder tun.


Die Geisterverabschiedung macht es erforderlich, daß täglich zur Abendstunde wenigstens zwei Gäste im Haus anwesend sein müssen. Womit stets für Abwechslung gesorgt ist. Roque lernt gleichzeitig potentielle spätere Lebenspartner kennen (hier zB. Fausto Testino und Yves Chabernaud - letzteren habe ich seither nie wiedergesehen). Und die Gesprächsthemen bleiben auch immer bunt. Ignaçio würde gerne den Robot Dance beim Breakdancelehrer auf dem Marktplatz lernen. Leider sind die Dance-Beschränkungen noch intakt.


Da Dantes Tischplatz bereits von einem Teller belegt war, hat er seinen eigenen Teller beim Essen auf der linken Hand balanciert. Und was passiert, wenn der Sim dann aufgegessen hat? Richtig, er will den Teller irgendwo abstellen. Warum zB nicht auf dem alten Esstisch der Familie, den ich zwischenzeitlich auf's Dach gestellt hatte, damit ihn einer der Erben irgendwann mit auf's College nehmen kann. Weswegen dann am nächsten Tag Ignaçio hoch auf's Dach klettern darf, um den von Fliegen umschwirrten Teller in die Spülmaschine zu befördern.
Fausto wird seither nicht mehr eingeladen, der Esstisch verschwindet in Roques Inventar.


Ich hasse dieses Spiel. Nein, nicht das Schachspiel, das hassen nur sämtliche Hudsuckers. Ich meine das Schnickschnackschnuckspiel, das fast so schlimm ist wie das In-die-Seite-Boxen-Spiel. Beides bringt mich auf die Palme und beides wird von Jake und Ringo (in Ermangelung romantischer Interaktionen) besonders gerne getan. Bestimmt nur, um mich zur Weißglut zu treiben.


Ringo hätte auch gerne ein Fernsehgerät. Aber da kann er lange warten, denn a.) ist das eh noch verboten nach meinen Entertainment-Regeln und b.) haben meine Sims selten einen Fernseher im Haus. Deren Geräuschkulisse ist im Vergleich z.B. zu einem Piano extrem laut eingestellt, was mich dementsprechend nervt. Vor allem bei der Kochshow, in der alle 5 Minuten ein Herd in Flammen aufgeht, was in enervierendes Rauchmelderpiepen und Frauengekreische mündet. Wenn ich mir nun vorstelle, daß eine Bande ungesteuerter alter Knacker alle halbe Stunde die Glotze an- und ausschalten, wird so ein Ding wohl nie ins Haus einziehen.


Ignaçio wird in wenigen Tagen ebenfalls zum Knacker. Seit vier Wochen schaut er nun schon allmorgendlich in die Zeitung auf der Suche nach der erwünschten Kochkarriere, und heute ist es endlich so weit. Juhu!
Kann mir jemand übrigens erklären, warum Sims manchmal ihre Winterkleidung nach der Rückkehr ins Haus anbehalten?


Jake und Ringo fallen mittlerweile als nachmittägliche Leute-von-der Strasse-Wegholer aus, weswegen diese Aufgabe nun Roque übertragen wurde. Der kann mit all den erwachsenen Typen noch nicht viel anfangen außer sie in den Pool zu bugsieren und sich zu fragen, wie nochmal der Doppelgänger seines Opas Channing heißt. Der andere, recht proppere Gast ist ein Tscheche namens Ivo Lendl. So einen Namen vergisst man halt nicht.


Ich weiß nicht, wie es passiert, aber sobald ungesteuerte Sims im Haus sind, kommen auch plötzlich Überraschungsgäste ins Haus. Manchmal haben die alten Herrschaften vorher noch mit ihnen telefoniert und plötzlich stehen die Anrufer in der unaufgeräumten Küche und die Hausmitglieder, die noch bei Verstand sind, dürfen sich dann schämen für die Unordnung. Oscar Kasiraghi hier ist so ein Fall. Kurz zuvor hatte er seinen alten Freund Jake angerufen, der ihn daraufhin scheinbar zum Ballkicken in die Wohnküche einlud.


Roque darf sich derweil um den Haushalt kümmern. Alte Herrschaften ruinieren gerne sämtliche Sanitäranlagen und kümmern sich keinen Deut um deren Reparatur. Aber so verdient sich der Bub wenigstens seine Mechanikskills - auch wenn ich mich immer frage, wie man durch das Pumpen mit einem Pömpel zu einem begabten Mechaniker werden soll.


Besagte alte Herrschaften spielen derweil wieder Tag und Nacht ihr Lieblingsspiel. Aus den Schlafanzügen kommen sie nur noch heraus, wenn sie mal zur Arbeit gehen.


Warum flippen Sims aus, wenn sie in ein bereits belegtes Badezimmer marschieren und der Sim, mit dem sie seit Jahren Tisch und Bett teilen, ist gerade nackt?
Dafür setzen sie sich aber dann ungeniert auf die Toilette, um weitaus intimere Geschäfte zu verrichten, bei denen ich NIE UND NIMMERMEHR Augenzeugen zulassen würde. Ich könnte mich jedesmal schütteln, wenn ich das hier sehe.


Gustavo Peixoto wird anscheinend von Generation zu Generation weitergereicht. Schon Roques Urururgroßvater hat ihm das Kissen über den Kopf gezogen, und auch Roque wird ihm ein Küsschen schenken. Wie gut, daß die Liebe zu Teenagern im Moment des Erwachsenwerdens dahinwelkt, sonst gäbe es ständig wüste Eifersuchtsszenen zwischen Vätern und Söhnen.


Roque hat zwar keinerlei Kochpunkt, aber mittlerweile den teuersten Grill auf der Terrasse stehen. Weswegen er nicht die langweiligen Hotdogs für seine darbende Verwandtschaft brutzeln muss, sondern Bienchens zauberhafte Rostbratwürste zubereiten kann. Mir gibt das wiederum die Gelegenheit, auf die schöne Aussicht zu verweisen.

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